Fahnenträger Jonas Igelmann, Schüler der Clemens-August-Schule Neuenkirchen, hatte seine Freude daran die Caritasfahne zu tragen. Foto: Vollmer

hvo Holdorf. Bibeltexte, Gedankenanstöße, Gebet und Gesang begleiteten um die 100 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Caritas im Oldenburger Land während ihrem Pilgergang auf dem Kardinalsweg zur Jahreskampagne „Frieden beginnt bei mir“ vom Kloster Damme bis zur Waldkapelle in der Nähe des Holdorfer Heidesees. Gut zehn Kilometer legten die Teilnehmer, angeführt von einer großen Caritas-Fahne, zu Fuß zurück. Mit auf den Weg machten sich 23 Schüler im Alter von 10 bis 19 Jahren der Mittel-, Haupt- und Abschlussstufe der Clemens-August-Schule in Neuenkirchen, begleitet von ihren Lehrern.

Eingangs der Pilgerroute führte Weihbischof Wilfried Theising ins Thema ein, ehe er den Reisesegen erteilte. Nicht erst in den vergangenen Jahren sei sichtbar geworden, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Viele würden sich fragen, wie sie mit Konflikten, Streit und Krieg umgehen sollen, und was man selbst tun kann. Dabei sei klar „Frieden beginnt bei mir“, gab der Seelsorger zu bedenken. „In der Art, wie ich mit mir selbst umgehe, mit meinen Freunden, meiner Familie, Kolleginnen und allen Menschen, denen ich jeden Tag begegne“. Ein kleiner Taschenspiegel, der an die Teilnehmer verschenkt wurde, erinnert daran, dass Mitarbeiter der Caritas letztendlich Mitarbeiter am Frieden sind. Weitere Impulse gab bei den eingelegten Zwischenstationen Stefan Kliesch, Theologe der Caritas.

Für Rita Schute, die vor zwei Jahren aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Caritas den Anstoß zu dieser Pilgerwanderung gegeben hat, ist der Pilgergang ein Angebot für die breite Masse der Caritasmitarbeiter für sich ihre Perspektive, ihre Haltung und ihr Leben zu reflektieren und neue Impulse zu bekommen. Dieses Angebot wurde auf dem Weg reichlich angenommen. So konnte der Beobachter unterwegs feststellen, dass sich im Laufe der Zeit zwei, drei Personen zusammenfanden, sich auch kleine Grüppchen bildeten oder auch allein dahingewandert wurde. Im Ganzen zeigten sich die Pilger als eine homogene Gruppe, die nach einiger Zeit neue Gesprächspartner suchten und fanden.

Elisabeth Vodde-Börgerding aus Holdorf war schon vor zwei Jahren bei der ersten Pilgertour dabei und ist später spontan den Weg noch einmal gegangen. Es gefällt ihr im Einklang der Natur mit anderen unterwegs zu sein, so dass sie sich in diesem Jahr gleich wieder angemeldet hat. „Die Gespräche zwischen den Generationen über viele Sachen und das Thema Frieden in diesem Jahr, da spasst. Auch das gemeinsame Singen und das Impulse geben gefallen mir besonders“, erzählt die Mitarbeiterin im Caritas Sozialdienst (CSW) in Damme.

Für das leibliche Wohl auf der Strecke sorgten die Emstekerin Sigrid Möller vom Caritas Landesverband und Volker Hülsmann vom Caritas Sozialwerk im Nordkreis Vechta. Mit einem Transporter fuhren sie drei Haltepunkte an und versorgten die Teilnehmer mit Getränken, frischem Obst und Süßigkeiten, an denen sich auch der mitpilgernde Weihbischof erfreute. Nach einer abschließenden Andacht mit bischöflichem Segen bei der Waldkapelle gab es zur Stärkung für den Heimweg am Ende vor der Tennishalle am Heidesee Kaltgetränke, frische Brötchen, knusprig gebratene Schnitzel und leckere Pommes, zubereitet vom Küchenpersonal der Anna-Stiftung in Dinklage.