Von Gaby Westerkamp
Cloppenburg/Rzeszow
Im ersten Grand Prix im französische Marmande hatte er Mitte Juli im Nachhall seiner langwierigen Verletzung noch ein bisschen geschwächelt. Aber heute (28.8.21), im zweiten und finalen Grand Prix um die Langbahn-Weltmeisterschaft stellte er einmal mehr seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis: Martin Smolinski vom MSC Cloppenburg gewann das hochklassige Motorrad-Rennen auf der just 360 Meter langen Bahn in Rzeszow (Polen) souverän und wurde letztlich doch noch Vize-Weltmeister hinter Romano Hummels.
Der Niederländer hatte in der Endabrechnung gerade mal zwei Punkte mehr als der Olchinger, der nur in seinem dritten Vorlauf aus der ungünstigen blauen Startbox einen einzigen Zähler liegen ließ und ansonsten den GP ungeschlagen abräumte – meist mit so großem Vorsprung, dass der Kameramann des Online-Livestreams ihn beim Zieleinlauf schon fast aus den Augen verlor…
Grund zum Jubeln hatte auch der zweite MSC-Pilot Lukas Fienhage. Der WM-Titelverteidiger schrammte in Rzeszow zwar als Vierter knapp am Podium vorbei, konnte sich aber in der Gesamtwertung vom 11. Platz gerade noch in die Top 6 vorarbeiten und ist damit – wie Smoli – für die Weltmeisterschafts-Finalserie 2022 fest gesetzt.
Ordentlich Rückenwind also für die beiden MSC-Fahrer, die sich jetzt auf die anstehenden Events im Oldenburger Münsterland freuen. Lukas Fienhage tritt am Freitag, 10. September, ab 19 Uhr in der Cloppenburger Arena an der Boschstraße mit den MSC-Fighters zum Heimrennen in der Teamcup-Liga an. Hier wollen die Jungs von Manager Manni Bäker nach zwei „suboptimalen” Auftritten in Brokstedt und Diedenbergen so richtig Gas geben und um ihre Medaillenchance in der Meisterschaft kämpfen.
Tags darauf, am Samstag, 11. September startet der AC Vechta mit Lukas um 20 Uhr das Finalrennen der Deutschen Langbahnmeisterschaft Solo. Hier will dann auch Smoli dabei sein – wofür er mit seinem Mentor Burkhard Timme aber noch einiges in Bewegung setzen muss. Denn am gleichen Nachmittag um 15 Uhr muss der Olchinger noch mit seinem polnischen Liga-Club in den Play-offs antreten. Das könnte mit Glück in zwei Stunden durch sein und dann müsste er buchstäblich „im Tiefflug” nach Vechta reisen – das wird ganz eng. Aber alle Fans hoffen natürlich, den Vize-Weltmeister und den Lokalmatadoren gemeinsam durch das Reiterwaldstadion brettern zu sehen.