lb/pm Vechta. Pandemiebedingt findet die feierliche Übergabe der begehrten Trophäen in diesem Jahr nämlich gleich zwei Mal statt. Jetzt wurden – mit leichter Verspätung – in den VEC-Hallen in Vechta die Auszeichnungen für 2021 verliehen, im November folgen die für 2022. „Kein Problem, wir sind ja flexibel“, sagte der Präsident des Verbunds Oldenburger Münsterland, Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg in seiner Begrüßung. Schmunzelnd fügte er hinzu: „Feiern geht bei uns bekanntlich immer.“
Laudatorin Silvia Breher (Foto: 3.v.l.) lobte das Ehepaar anlässlich der Ehrung als „Unternehmer des Jahres 2021“ in höchsten Tönen. Sie lieferten „ein Beispiel für viel Mut, Unternehmergeist und Kreativität“ und wüssten dabei doch genau, „dass das Unternehmen ohne die Mitarbeiter nicht erfolgreich sein“ könne. Breher: „Beide gemeinsam setzen sich mit großem Engagement tagtäglich für ihre Mitarbeiter ein. Mal Herz über Kopf, mal umgekehrt. Und das alles ist für beide ganz selbstverständlich.“ Und wenn sie sagen, dass der Preis der gesamten Belegschaft gehöre, dann sei das eindeutig Ausdruck der Wertschätzung für das gesamte Team.
Nicht enden wollenden Applaus durfte Franz Grimme entgegennehmen. Der 76-Jährige wurde für sein „Unternehmerisches Lebenswerk“ geehrt. Er stehe wie kaum ein anderer Firmenchef im Oldenburger Münsterland für den Gleichklang aus Heimatverbundenheit und weltweitem Geschäftserfolg, führte Laudator Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel (Foto: 2.v.r.) , Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, aus. Nachdem er 1980 die Geschäftsführung der von seinem Urgroßvater gegründeten Landmaschinenfabrik übernommen hatte, habe er die Modernisierung des Familienbetriebs vorangetrieben und den Namen Grimme zu einer Weltmarke gemacht.
Existenzgründer sind jung, kommen frisch von der Uni und haben mindestens einen Kickertisch im Büro stehen? Mit diesen Mythen räumt Stephan Kallage von der Eska-Hydraulik GmbH gründlich auf. Der „Existenzgründer des Jahres 2021” ist ein sogenannter Spätgründer. Erst mit 47 Jahren fasste der Landmaschinenmechaniker den Entschluss, sich aus einer sicheren Anstellung heraus selbstständig zu machen. „Genau im richtigen Moment“, befand Laudator Olaf Hemker (Foto: re.), Vorstandsmitglied der Landessparkasse zu Oldenburg. Denn „Lebens- und Berufserfahrung kamen ihm gerade in den Anfangstagen entgegen“.
Von der One-Man-Show zum weit über die Grenzen der Region geschätzten Unternehmen – diese Entwicklung ist typisch für viele Wirtschaftsbetriebe im Oldenburger Münsterland. Kein Wunder also, dass auch der Gewinner des Innovationspreises diesen Weg gegangen ist: Oliver Rasche, kurz gesagt der Erfinder eines taktischen Einsatzroboter für die Feuerwehr und Zivilschutzeinrichtungen. „Das System setzt hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten und Kommunikationsreichweite ganz neue Maßstäbe“, erläuterte Jürgen Müllender (Foto: re.), Vorstand der Öffentlichen Oldenburg, voller Anerkennung dem staunenden Publikum und fügte hinzu: „Das ist eine Innovation, die Leben rettet!“