Kreis Cloppenburg. Am 24. Februar begann der russische Überfall auf die Ukraine. Nach nun mehr als zwei Wochen haben viele Ukrainer ihr Heimatland verlassen – sind geflüchtet. Auch im Kreis Cloppenburg sind bereits knapp 500 Geflüchtete eingetroffen. Weiter teilte die Kreisverwaltung mit, dass sie in allen 13 kreisangehörigen Städten und Gemeinden Unterkünfte gefunden haben. Überwiegend in Privatwohnungen, bei Verwandten und Freunden. Teilweise auch in den Wohnungen, die Hauseigentümer und Vermieter dem Landkreis sowie den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt haben. Solidarisch: Beim Landkreis Cloppenburg sind bereits über 180 Wohnungsangebote für Geflüchtete von Hauseigentümern und Vermietern, von Einzelzimmern über Wohnungen bis zu Einfamilienhäusern, eingegangen.
Diese Hilfsbereitschaft wusste auch Landrat Johann Wimberg zu schätzen, der aber auch darauf hinweist, wenn Asylsuchende nicht bei Verwandten oder Bekannten in Niedersachsen wohnen können, werden sie nach dem üblichen Verfahren in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht. Sie können somit nur im Landkreis Cloppenburg ihren Aufenthalt nehmen, wenn sie bei Verwandten oder Bekannten wohnen können. Daher sollte bei allen humanitären Hilfeleistungen, also wenn Flüchtende aus der Ukraine mit Kraftfahrzeugen oder Bussen eigenorganisiert in den Landkreis Cloppenburg gefahren werden, unbedingt beachtet werden, dass auch Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Asylanträge müssen die geflüchteten Ukrainer übrigens nicht einreichen. Mit dem jüngst in Kraft getretenen § 24 des Aufenthaltsgesetzes, ist ihnen die vorübergehende Aufenthaltsgewährung möglich. Als Asylgesuch wird allerdings bereits das Vorsprechen wegen Hilfebedürftigkeit beim Sozialamt gewertet.
Spätestens nach drei Monaten müssen jene ohne Asylantrag sich bei einer Meldebehörde der Stadt bzw. Gemeinde melden. Um einen Überblick über die Anzahl der Geflüchteten zu behalten, bittet die Kreisverwaltung darum, sich bereits vor Ablauf der 3 Monate anzumelden. Gerade auch weil, nicht vorhersehbar sei, wieviel Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Cloppenburg ankommen werden. Der Landkreis bereitet sich mit Städten und Gemeinden auf verschiedene Szenarien vor. Die Situation werde bei täglichen Lagebesprechung der Kreisverwaltung stets analysiert.