Tragischer Unfall oder gezielter Schuss? Die Ermittlungen laufen aktuell. Symbolfoto: AdobeStock/RioPatuca Images

Laut Berichten des NDR kam es am vergangenen Donnerstag, 2. Januar, zu einem tragischen Jagdunfall in einem Waldstück bei Ruchow im Landkreis Ludwigslust-Parchim, bei dem ein 48-jähriger Jäger aus Cloppenburg tödlich verunglückte.

ak Ruchow/Cloppenburg. Die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Schwerin laufen derzeit wegen fahrlässiger Tötung. Der tödliche Schuss soll von einem 50-jährigen Jäger abgegeben worden sein, der sich nach Angaben der Behörden etwa 200 Meter entfernt auf einem anderen Hochstand aufhielt.

Die vier an dem Vorfall beteiligten Jäger waren mit Nachtsichtgeräten ausgestattet, jedoch ist bisher unklar, ob diese in dem tragischen Moment eine Rolle spielten. Nach ersten Informationen wurde der 48-Jährige auf seinem Hochsitz im Halsbereich getroffen. Trotz schneller Alarmierung von Polizei und Notarzt konnte dem Opfer nicht mehr geholfen werden.

Interessanterweise stammten sowohl der Verstorbene als auch der mutmaßliche Schütze nicht aus Mecklenburg-Vorpommern, sondern aus Cloppenburg. Die Staatsanwaltschaft verfolgt zunächst den Ansatz eines tragischen Unfalls, schließt jedoch auch andere Szenarien nicht aus.

Der Vizepräsident des Landesjagdverbandes, Henning Wetzel, äußerte sich gegenüber dem NDR zu den Hintergründen des Schusses. Dabei betonte er, dass bei Jagdunfällen häufig Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften festgestellt werden. Insbesondere das Schießen in gefährliche Richtungen sei ein wiederkehrendes Problem. Ob hier Regelverletzungen im Spiel waren, wird nun von den Ermittlungsbehörden geprüft. Auch, ob es sich um einen Querschläger von beispielsweise gefrorenem Boden oder felsigem Untergrund handeln könnte.

Die Staatsanwaltschaft gibt an, dass die Leiche des getöteten Jägers obduziert wird, um wichtige Hinweise zu gewinnen. Der Schusskanal wird dabei eine entscheidende Rolle spielen: Ein nach unten zeigender Kanal könnte auf einen Querschläger hindeuten, während ein waagerechter Kanal auf einen gezielten Schuss schließen lassen würde. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.