Laden ein zum Szenenwechsel 2024 (v.l.): Pfarrer Dr. Friedrich Ley , Charlotte Brod (Ahlhorn), Vipishanth Ravichandran (Cloppenburg) und Hon.-Prof. Dr. Martin Pohlmann Foto: Kattinger

In 150 Einrichtungen stehen 300 Plätze zur Verfügung, um in den Osterferien in soziale Berufe und Einrichtungen hineinzuschnuppern. Beteiligt sind Institutionen aus dem gesamten Oldenburger Land.

Cloppenburg. Die Oldenburgischen Wohlfahrts- und Jugendverbände Caritas und Diakonie sowie der Bund Deutscher Katholischer Jugend (BDJK) und die Evangelische Jugend Oldenburg (EJO) starten wieder die Aktion Szenenwechsel. Sie richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren, die in der ersten Woche der Osterferien (18. bis 22. März) ein Schnupperpraktikum in einer sozialen Einrichtung machen möchten. Der Szenenwechsel sei eine Brücke in eine andere Welt. So beschreibt es Vipishanth Ravichandran aus Cloppenburg, der im vergangenen Jahr ein Kurzpraktikum absolviert hat.

300 Plätze in 150 Einrichtungen stehen auch in diesem Jahr für das ökumenische Angebot bereit, auch kommunale Einrichtungen beteiligen sich an dem Angebot von Caritas und Diakonie.

Eine dieser Einrichtungen ist das Haus Bethanien in Cloppenburg, eine Tagesstätte für psychisch kranke Menschen der Caritas. Dort hat Vipishanth Ravichandran sein Kurzpraktikum erlebt. Der 17-Jährige berichtete, dass ihn die fünf Tage nachhaltig beeindruckt haben. Auch wenn er später nicht im sozialen Bereich arbeiten wird, die Zeit habe ihm gezeigt, wie wichtig und vielfältig die soziale Arbeit ist.

Beeindruckt vom Szenenwechsel war auch Charlotte Brod aus Ahlhorn. Sie war für den Szenenwechsel in der Diakonie-Kindertagesstätte DiKiTa Oldenburg. Der Kontakt mit den Kindern mit Handicap hat sie in dieser Zeit herausgefordert. Die Zeit mit den Kindern und dem Team hat ihr aber so gut gefallen, dass sie inzwischen ein Freiwilliges Soziales Jahr in derselben Einrichtung begonnen hat.

Erfahrungen sammeln können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur in diesen beiden Einrichtungen, sondern zum Beispiel auch in Kliniken, in Tagesaufenthalten für Wohnungslose, in Pflegeheimen, oder in Nachbarschaftsbüros. „Wir bieten ganz viele verschiedene Einsatzorte an“, sagte Sigrid Möller, Caritas-Referentin für Gemeindecaritas. „Und das ganze Oldenburger Land macht mit“, ergänzte Gesche Poppe, Leiterin Bereich Freiwilligendienste bei der Diakonie im Oldenburger Land.

„Es braucht Erfahrungsräume wie den Szenenwechsel“, betonte Diakonie-Vorstand Dr. Friedrich Ley. Die Jugendlichen bekämen so die Möglichkeit, sich begleitet durch die Mitarbeitenden von Diakonie und Caritas auszuprobieren und neue wichtige Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Pohlmann, stellvertretender Direktor des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg, betonte er, dass der Szenenwechsel nicht „verzweckt“ werden dürfe. Die Erfahrung der Jugendlichen stehe im Mittelpunkt, nicht die Fachkräftegewinnung für die soziale Arbeit.
Auch die beiden christlichen Jugendverbände, BDKJ und ejo unterstützen den Szenenwechsel. „Es ist eine wertvolle Sache, dass die Schüler sich durch den Szenenwechsel ein eigenes Bild machen können“, sagte Dana Janssen von der ejo. Wiebke Janßen vom BDKJ betonte auch das Gemeinschaftsgefühl. Zum Sozialpraktikum gehört auch ein Austausch bei der Abschlussveranstaltung am letzten Tag des Szenenwechsels.

Inzwischen haben über 2000 Jugendliche über den Szenenwechsel einen Einblick in die soziale Arbeit erhalten. Der Szenenwechsel 2024 ist bereits die 24. Auflage des Kurzpraktikums. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Weitere Infos unter: www.szenen-wechsel.de