Von Ludger Bickschlag
Kreis Cloppenburg „Gesund werden und gesund bleiben“ lautet das Motto der diesjährigen Sternsinger-Aktion, die an diesem Wochenende stattfindet. Die Spenden sind für Kinder des globalen Südens bestimmt. Vor allem in Afrika wird die Unterstützung gebraucht. Hier sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung oder schlechter gesundheitlicher Versorgung.
Es ist das zweite Jahr, in dem sich viele Messdiener, Eltern, Ehrenamtliche und Kirchenvertreter fragen, ob und vor allem wie ihre Sternsinger-Aktion vor Ort stattfinden kann. Ebenso wichtig für viele Menschen in ihren Wohnungen oder Häusern: Kommen die Sternsinger überhaupt? Wir haben uns mal umgehört, welche Lösungen die Gemeinden so gefunden haben:
In Friesoythe, Neuscharrel, Markhausen oder Thüle geht man von Haus zu Haus. Hier wurden eigens spezielle „Spenden-Kescher“ gebaut, damit die Abstandsregel beim Spendensammeln eingehalten wird. Wenn zum heißen Kakao ins Haus eingeladen wird, müssen die Sänger leider absagen. Auch in Halen und Höltinghausen geht man durch die Straßen zu den einzelnen Häusern.
Einen „Tag der offenen Kirche“ gibt es in Altenoythe. Musik wird gespielt, der Raum wird stimmungsvoll ausgeleuchtet, ein Film stellt die Hl. drei Könige vor und auf Stellwänden erfahren die Besucher mehr über den Spendenzweck und den Feiertag.
Per Brief bekommen die Gemeindemitglieder in Cloppenburg einen Aufkleber mit der Aufschrift 20*C+M+B+22. Spenden können sie mit beigelegten Überweisungsträger.
In Molbergen kommen die Sternsinger nur auf telefonische Anmeldung zu den Haushalten.
Die gesegnete Kreide zum Mitnehmen gibt es in Stapelfeld. Eine Spendenbox steht in der Kirche neben der Krippe.
Die unterschiedliche Gestaltung dieser Aktion hat seine Gründe: Zum einen ist es der enorme organisatorische Mehraufwand aufgrund der Corona-Vorschriften. Zur jetzigen Zeit Kinder und Jugendliche überhaupt für die Sternsinger-Aktion zu motivieren war eine weitere Herausforderung.
Gut zu wissen!
Der 6. Januar…
Der Dreikönigstag spielt im Vergleich zu anderen christlichen Festen wie Weihnachten oder Ostern eine eher geringere Rolle – dennoch ist der 6. Januar in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt nach wie vor ein gesetzlicher Feiertag. Die russisch-orthodoxe Kirche feiert Weihnachten nach dem julianischen Kalender und damit 13 Tage nach den katholischen und protestantischen Christen.
Gold, Weihrauch und Myhrre…
Die Geschenke der Weisen aus dem Morgenland sind als Symbole zu verstehen. Gold steht für das Bekenntnis, dass der Neugeborene ein König ist. Weihrauch steht für seine herausragende Bedeutung als Sohn Gottes. Und Myrrhe ist das Symbol dafür, dass das Kind als Erwachsener am Kreuz sterben wird. Weihrauch und Myrrhe gehören zu den ältesten Naturheilmitteln der Welt. Zur damaligen Zeit waren sie wegen ihrer Heilkraft wertvoller als Gold!
Die Kreide und 20*C+M+B+22…
Mit der gesegneten Kreide wird beim Besuch der Sternsinger über der Haustür der Segensspruch 20*C+M+B+22 geschrieben. Aktuelle Jahreszahl, ein Stern, drei Kreuze sowie C, M, B. Diese drei Buchstaben werden oft als Abkürzung für einen lateinischen Segensspruch gedeutet: „Christus mansionem benedicat – Christus möge dieses Haus segnen“.
Der Stern…
Seit Jahrtausende sind sich Sterndeuter, Mathematiker, Forscher nicht einig, was es denn mit dem Stern von Betlehem auf sich hat. War es nur ein Stern, eine Sternenexplosion (Supernova), vielleicht zwei Planeten, die für kurze Zeit eng nebeneinander standen oder stimmt es nach der Überlieferung des Matthäus-Evangeliums einfach, das der Stern ein Symbol für den wahren Retter Israels war und er gar nichts mit einem Naturphänomen zu tun hat? Es bleibt ein Geheimnis.