In den ersten zwei Runden forderte Roman Fress (links) seinen Kontrahenten mit seinem strammen Jap. Adam Usumov, der kurzfristig eingesprungen war, hatte dem wenig entgegen zu setzen. Coach Stieglitz hätte seinen Favoriten da gerne noch mutiger im Vorwärtsgang gesehen. Der MDR sendete live aus dem Maritim-Hotel. Das Video vom Kampf ist noch in der Mediathek des Senders zu sehen. Bitte einfach auf das Foto klicken. Fotos: P. Gehrcke/SES Boxing
west Garrel/Magdeburg
Roman Fress bleibt auch im 15. Profiboxkampf ungeschlagen: Adam Usumov gab nach der vierten Runde wegen einer Schulterverletzung auf. Der klar überlegene Garreler gewann somit durch TKO und sicherte sich den Gürtel des Internationalen Deutschen Meisters im Cruisergewicht.
Ohnehin hätte sein 38-jähriger Kontrahent nur mit einem „Lucky Punch” eine Chance gehabt, den 18cm größeren, 11 Jahre jüngeren und physisch wie boxerisch stärkeren Fress wirklich in Bedrängnis zu bringen. Der folgte mit zwei munteren Startrunden der Forderung seines Trainers Robert Stieglitz nach sofort aktiver Offensive. In der dritten ließ er Usumov aber doch mehrfach wieder zu Atem kommen, statt konsequent nachzusetzen. Er habe vorsichtig bleiben und keine harte Rechte von Usumov riskieren wollen, erklärte Roman Fress im MDR-Interview. Ganz soviel Respekt vor den wüsten, aber quasi blind hingeworfenen Schwingern des „Eisenschädels” hätte es dann aber doch
nicht sein müssen. In der Pause vor der fünften Runde griff Usumov an seine linke Schulter und das Handtuch flog.
Romans Sieg am Samstagabend war eine sehenswerte Leistung und eine professionelle Pflichterfüllung auf dem Weg zu höheren Weihen. Ein die Fachwelt betörender Meilenstein war’s nicht, dafür war der – wegen Krankheitsausfall kurzfristig nachverpflichtete – Torgauer dann doch nicht stark genug. Im nächsten Jahr hofft der Garreler auf neue, gern auch anspruchsvollere Herausforderungen, um Schritt für Schritt seinem großen Ziel näher zu kommen: Einen Kampf um einen Weltmeistertitel, wie ihn sein Coach hatte. Und der traut ihm das zu. Nicht gleich morgen, aber für die Zukunft.