West Cloppenburg
Mit einem dritten Platz starteten die Speedway-Fighters vom MSC Cloppenburg am Samstag (19. Juni) in Brokstedt in die neue Teamcup-Saison. Die Gastgeber gewannen diesen ersten Wertungslauf vor Olching. Vielleicht hatten die Teammanager Manni Bäker und Thore Weiner auf ein bisschen mehr gehofft, aber „nach der langen Zwangspause ohne Rennpraxis und nur mit gelegentlichem Training wussten wir alle nicht so recht, wo wir stehen.” Deshalb war die Mannschaft unterm Strich doch ganz zufrieden und hält weiter an seinen Titelambitionen fest: „Das war alles eng und zum jetzigen Zeitpunkt sicher noch kein Maßstab”, so Weiner im Gespräch mit unserer Redaktion.
Topscorer war wie erwartet Lukas Fienhage mit beachtlichen 12 Punkten. Die Bahnsport-Profi ist bereits in der polnischen Liga aktiv und hatte damit einen Vorsprung gegenüber seinem Kapitän René Deddens, der „kalt” ans Startband musste, noch dazu auf dem von ihm ungeliebten Holstein-Ring. Und dann streikte im B-Finale auch noch die Kupplung und vermasselte ihm zwei weitere Zähler: Nein, das lief noch nicht rund, das kann er besser. In den nächsten Wochen stehen nun aber noch
einige freie Rennen an, in denen der Cloppenburger bis zum nächsten Teamcup-Rennen am 22. August in Diedenbergen seinen Rhythmus finden kann. Für die Nummer drei im Team, Jonny Wynant, war es das erste große Rennen in der 500er-Klasse. Mit acht Punkten zeigt der Aufsteiger eine respektable Leistung, so die Teamchefs: „Wir waren mit ihm super zufrieden”.
Nach der Hälfte der vier Vorlauf-Blöcke lagen die Fighters noch fast gleichauf mit Brokstedt. Dann aber drehten die Olchinger auf, wahrend die Cloppenburger wertvolle Punkte liegen ließen. Vor allem Neueinsteiger Ben Iken blieb in den 250er-Läufen chancenlos. Sein Set-up passte einfach nicht und der Motor strauchelte am Start. „Unterwegs konnte er mit dem Tempo gut mithalten”, so Weiner, aber was man am Start verliert, lässt sich im Speedway-Oval kaum wieder reinholen. Allerdings holte er im ersten Lauf auf der nach üppiger Wässerung extrem rutschigen Bahn direkt zwei Punkte, weil „er den Mumm hatte, auch in den Pfützen reinzuhalten”. Dieser Mut, die Grundgeschwindigkeit und die Zeit für technische Verbesserungen lassen hoffen, dass der Junior in den nächsten Rennen doch einiges mehr für das Team rausholen kann.
Das Highlight der Teamcup-Saison wird dann das Heimrennen am Freitag, 10. September, sein, voraussichtlich vor eigenen Fans. Die ist eigentlich der Termin der „Night of the Fights”, die aber pandemie-bedingt auch in diesem Jahr nicht stattfindet. Denn ein international besetzter Event mit rund 4000 Zuschauern in der Arena ist in Corona-Zeiten „nicht vorstellbar”. Und mit reduziertem Publikum nicht in gewohnter Qualität zu realisieren. Deshalb also eine Nummer kleiner mit dem nationalen Liga-Rennen, das aber nicht minder spannend werden dürfte.
Am gleichen Nachmittag will der Nachwuchs für „Talent’s Team Trophy” punkte. Mit dabei sind die MSC-Kids Carl Wynant und Felix Leiling. Die Beiden blieben am Samstag in Brokstedt als Sechste dem Podium fern, aber das war in ihrem gerade mal dritten Rennen in dieser Klasse auch so zu erwarten. Die beiden „Young Fighters“ gehören zu den Jüngsten in der 125ccm-Klasse für die 10- bis 16-Jährigen und wollen in ihrer ersten Saison hier erst einmal schnuppern und Erfahrungen sammeln.
Zuvor steht am 23. und 24. Juli die Junioren-Weltmeisterschaft der 250er in Cloppenburg an. Sollten sich die Corona-Inzidenzen weiter positiv entwickeln, dürfen auch da wohl schon Live-Zuschauer im Motodrom an der Boschstraße in Emstekerfeld dabei sein. Der MSC organisiert einen Online-Vorverkauf für das Rennen mit den weltweit besten Nachwuchsfahrern. Nähere Infos dazu gibt es in Kürze auf der Homepage des Vereins unter www.msc-cloppenburg.de.