Fachbereichsleiterin Marianne Heyng (rechts) bat die sieben Wandergesellen/-innen für ein Gruppenfoto auf den Balkon des Bürgersaals Goldenstedt. Foto: Abeling/Gemeinde Goldenstedt

pm/ak Goldenstedt. Besonderer Besuch im Goldenstedter Rathaus: Anfang der Woche besuchten gleich sieben Wandergesellen den Verwaltungssitz der Gemeinde Goldenstedt. Die Sieben befinden sich derzeit zu Fuß auf der letzten Etappe ihrer Walz und begleiten eine Gesellin nach Oldenburg in die Heimat.

Die Walz ist eine traditionsreiche Reise, die Handwerksgesellen nicht nur geografisch, sondern auch persönlich wachsen lassen soll. Während dieser Zeit von mindestens drei Jahren sind die Reisenden angehalten, ihre Heimat zu verlassen, um andere Regionen, Kulturen und Handwerkstechniken zu erkunden. Ziel ist es, nicht nur ihre fachlichen Fähigkeiten zu vertiefen, sondern auch Erfahrungen zu sammeln, die sie zu reifen Handwerkern machen. Sie setzen ihre erlernten Fähigkeiten in der Praxis um, bilden Netzwerke mit anderen Handwerkern und tragen dazu bei, das Handwerk lebendig zu halten.

Fachbereichsleiterin Marianne Heyng von der Gemeindeverwaltung begrüßte kürzlich die zwei Landwirtinnen, einen Forstwirt, zwei Zimmerinnen, einen Tischler und einen Gemüsegärtner im Besprechungszimmer des Rathauses. Sobald die sieben Wandergesellen Oldenburg an diesem Wochenende erreichen, endet ihre Walz nach drei Jahren und einem Tag. Bis dahin galt für sie: „Wir sind weltweit unterwegs, dürfen nur nicht nach Haus“, so der Forstwirt unter ihnen. Denn das ist die Regel der Waloz: nicht näher als 50 Kilometer an den eigenen Heimatort herankommen.

Bevor sich die sieben jungen Leute gut gelaunt auf ihren weiteren Weg machten, erhielten alle von ihnen neben einem kleinen Obolus den traditionellen „Viel Glück auf der Walz – Stempel“ für das Wandergesellenbuch.