Cloppenburg. „Alle Schülerinnen und Schüler unserer Schulen sollen mindestens einmal im Laufe ihres Schullebens in Rom gewesen sein. Immerhin sind wir ein katholischer Schulträger“. Diese Devise hatte Uwe Kathmann, Vorstand der Schulstiftung St. Benedikt, kürzlich an seine neun Schulen in Cloppenburg, Vechta, Oldenburg und Wilhelmshaven ausgegeben. Für die Schulen ein Kraftakt, der sich aber lohnt. Oberstudiendirektor Andreas Weber, Leiter der Liebfrauenschule Cloppenburg, hatte gerade zum Beginn des Schuljahres mit der ganzen Schule das Abenteuer auf sich genommen. Fast 1000 Personen waren in 22 Bussen unterwegs gewesen.
Ein gewisses Wagnis, waren doch die neuen 5-Klässler erst seit einer Woche an der Schule. Sie kannten sich noch nicht als Klasse und für viele war es die erste große Fahrt ohne Eltern. Doch Andreas Weber muss nicht lange überlegen, wie er die Woche fand: „Spannend, anstrengend, aufregend, aber auch sehr gewinnbringend.“ Was bei den Schülern hängen bleibt: Nicht die genaue Position der historischen Sehenswürdigkeiten, ist er sich sicher, aber sie hätten erlebt, „dass wir als Schule etwas zusammen gemacht haben.“ Natürlich sei der Gottesdienst im Petersdom mit Weihbischof Theising sehr beeindruckend gewesen, aber noch stärker hätten die abendlichen Zusammenkünfte im Speisesaal das Gefühl einer großen Gemeinschaft vermittelt. „Und das in dieser großartigen Stadt – das war für uns der große Gewinn. Ich weiß, dass es streckenweise für einige Kollegen sehr strapaziös war und in den unteren Klassen viel Heimweh bekämpft werden musste“, räumt er ein. „Aber im Letzten lohnt das, was man als Ergebnis hat, und die Erfahrung, was wir Tolles gemacht haben. Daher würde ich das genauso wieder machen.“
2012 war die Marienschule als erste der kirchlichen Oberschulen in Rom gewesen, erklärt Oberschulrektorin Simone Hegger-Flatken. Damals noch mit allen Schülern. 2018 sind die beiden unteren Jahrgänge hiergeblieben. „Für sie gab es hier mit dem „Trommelzauber“ ein gutes Alternativangebot. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.“ Das Heimwehrisiko der beiden unteren Jahrgänge war dem Kollegium dann doch zu groß. Aber ein kürzerer Turnus eröffnet allen später noch die Möglichkeit, mit ihrer Schule in die Ewige Stadt zu kommen. Sie erlebe es immer wieder bei den Abschlussfeiern und den Reden, wie nachhaltig die Eindrücke der Romfahrt sind, versichert Hegger-Flatken. Für 2024 plant die Schule ihre dritte Fahrt, diesmal für die Klassen 7-10. „Für die unteren Jahrgänge gibt es ein attraktives Alternativangebot.“
Eine Romfahrt sei trotz aller Strapazen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem Gemeinschaftsgefühl, sind sich beide Schulleitungen einig. „Man muss einfach mal da gewesen sein.“ Und sollte es bei einigen Familien finanziell eng werden, so lassen sich Lösungen finden, versichern beide. Das hatte ihnen die Schulstiftung St. Benedikt versprochen.