Zwei Erdkröten gerettet: Luis Wieghaus aus der Klasse 9a (links) und Julius Schlotmann aus der Klasse 6a holen die Amphibien aus den Eimern der Erdlöcher, um sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite abzusetzen. Foto: Vollmer

hvo Holdorf. Seit mehr als zehn Jahren ist die Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) Holdorf im Amphibienschutz mit jeweils 60 bis 90 Schülern unter der Leitung der Lehrer Claudia Totzke sowie Michael Averbeck im Krötenschutz am Diekhauser Weg in Grandorf aktiv. Nicht nur für diese umweltsichernden Aktivitäten erhielt im Oktober 2024 die GKS Holdorf das Siegel für Projekte der Nachhaltigkeit und des Naturschutzes und darf sich UNESCO-Umweltschule nennen. Ebenso aktiv sind die Grundschüler der Barbara-Schule an der Gramker Straße in Handorf-Langenberg.

Heimische Amphibien leben im Wasser und an Land. Im Frühling ziehen sie zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen. Ein Weibchen kann zwischen 500 und 3.000 Eier legen. Diese Tierart ist durch die Trockenlegung von Mooren und anderen Feuchtgebieten gefährdet. Zudem führen intensive Landwirtschaft und Straßenverkehr zu einer Reduzierung der Populationen. „Da ist jede Initiative, wie sie die GKS und auch die Barbara-Schule in Handorf-Langenberg durchführen, eine willkommene Überlebenshilfe“, sagt der Naturschützer Bernard Schonhöft.

Der Landkreis Vechta beauftragt jedes Frühjahr eine Firma mit dem Herstellen der Folienzäune, um die Amphibien in Eimern aufzufangen. Die Schüler entnehmen die Amphibien aus den Eimern und tragen diese über die Straße. „Das Ablaichen entwickelt sich binnen kurzer Zeit. Nach einer gewissen Ruhepause zieht es die Amphibien bis zu drei Kilometer wieder in den naheliegenden Wald zurück“, berichtet Bernard Schonhöft.

18.000 Amphibien haben die Schüler während ihrer Freizeit in den vergangenen Jahren über die Straße geholfen. Die Amphibien, vorrangig Erdkröten, aber auch Grasfrösche, Bergmolche und Teichmolche, erfordern etwa sechs bis acht Wochen die Aufmerksamkeit der jungen Naturschützer für das Sammeln. Jan Lüpke-Narberhaus aus der Klasse 10a sagt: „Ich will viel in der Natur sein und den Kröten helfen, zu überleben. Deshalb bin ich seit der sechsten Klasse dabei“. Auch die zwölfjährige Hanna Kamps aus der Klasse 6a ist mit dabei, um den Kröten sicher über die Straße zu helfen. Der BUND-Kreisvorsitzende Ludger Fryhe lobt das Engagement der GKS-Schüler: „Toll ist, dass sie seit dem Jahr 2012 die Krötenwanderung jedes Jahr verlässlich begleiten. Dieser Einsatz ist vorbildlich“.