West Stralsund/Cloppenburg
Da wollte er mit der Brechstange durch und das ging schief: Jonny Wynant stürzte gestern (14.8.21) bei den Deutschen Speedway-Meisterschaften in Stralsund schwer und zog sich mehrere Brüche im rechten Ellenbogen zu. Er wurde bereits gestern im Greifswalder Krankenhaus operiert, muss aber wohl im Laufe dieser Woche noch einmal unters Messer. Eine extrem schmerzhafte und wohl langwierige Verletzung, zum Glück ist aber nicht mehr passiert.
Wenn man sich den Sturz auf Video anschaut, stockt einem der Atem. Erster Wertungslauf, erste Runde: Jonny kam gut aus dem Start und durch die erste Kurve. Auf der Gegengeraden lag er auf Rang drei und griff dann eingangs der zweiten Kurve den knapp vor ihm fahrenden Lokalmatadoren Fynn-Ole Schmietendorf an. Das war übereifrig und schlicht falsches Timing.
Sein Motorrad touchierte das Hinterrad des Vordermanns und die Wucht warf ihn hoch über den Lenker. Als er sich beim Aufprall auf die Piste mit dem Arm abstützen und abrollen wollte, brach der Knochen. Sein Gegner blieb unverletzt und konnte die weiteren Rennläufe fortsetzen.
Für Jonny ist die Saison damit wohl gelaufen, auf jeden Fall fehlt er den Cloppenburger „Fighters” am 22. August in Diedenbergen – das vorentscheidende Rennen um die Teamcup-Meisterschaft. Die Teammanager Manni Bäker und Thore Weiner haben aber bereits einen starken Ersatzpiloten gefunden, der Jonny als Gastfahrer vertreten kann: Erik Bachhuber aus Bayern, der seit 2017 in den Juniorenklassen 125 und 250ccm vier Deutsche Meistertitel feierte. Im letzten Jahr rückte er auch in die 500er und schrammt jetzt in Stralsund bei seiner ersten DM bei den „Großen” nur knapp an den TopTen vorbei. Also, er ist genau der Richtige, der die für Jonny fest einkalkulierten Punkte für die „Fighter” holen kann. Und die sind nötig, damit der MSC in der Liga weiter vorne mitmischen und am 10. September vor heimischen Fans in Cloppenburg noch um den Titel kämpfen kann.
• Souveräner Deutscher Meister wurde – jetzt zum achten Mal seit 2007 – Martin Smolinski. Der Bayer, auch ein Clubfahrer des MSC Cloppenburg, gewann das Rennen mit Punktemaximum. Der Lohner Lukas Fienhage belegte Rang 9.