Von Alex Tegeler
Vechta. Ein Spiel, das einen ausverkauften Rasta Dome zweifelsfrei verdient gehabt hätte. Mit 91:86 entschied Rasta Vechta das Derby gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück für sich. Man muss kein Hellseher sein um sagen zu können, dass die Stimmung sicherlich explodiert wäre. Nun hat das Coronavirus wie bei so vielen anderen Sachen auch hier leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Spiel musst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Der Dramatik tat dies glücklicherweise keinen Abbruch.
Während Rasta den Start komplett verschlief, traten die Quakenbrücker von Sekunde eins an sehr fokussiert und zielstrebig auf. Bereits nach sechs Minuten konnten sie sich mit 16:6 absetzen. Rasta gelang es zum Ende des ersten Viertels zwar noch auf drei Punkte (19:22) ranzukommen, doch auch im zweiten Viertel zeigte sich das gleiche Bild: Die Gäste dominierten die Partie und konnten stets einen einigermaßen beruhigenden Abstand auf die Vechtaer halten. Mit einem Spielstand von 39:46 ging es in die Kabine. „Mit dem, was wir in der der 1. Halbzeit gespielt haben, bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht“, konstatierte Rastas Headcoach Vladimir dementsprechend im Anschluss an die Partie.
Überragender Mann der ersten Hälfte war ohne Zweifel Center Adam Pechacek von den Artland Dragons, der bereits überragende 19 Punkte beigesteuert hatte. Topscorer aufseiten Rastas war Devin Searcy mit 13 Punkten.
Ein völlig anderes Bild zeigte sich dann im zweiten Abschnitt der Partie, in der die nun deutlich besser organisierten Rastaner zunächst eine Aufholjagd starteten und bereits im dritten Viertel erstmals in Führung gehen konnten. Den entscheidenden Dreier zum zwischenzeitlichen 60:58 traf mit Jannes Hundt dabei ausgerechnet ein Ex-Drache, der nach wie vor in Quakenbrück lebt.
Mit zunehmender Spieldauer sah man bei den stark personalgebeutelten Dragons – Pechacek beispielsweise stand die kompletten 40 Minuten auf dem Spielfeld – langsam aber sicher die Puste ausgehen, was Rasta gnadenlos auszunutzen wusste und die Führung nicht mehr hergab. 91:86 stand am Ende einer dramatischen, hoch intensiven und kämpferisch geführten Partie auf der Anzeigetafel im Rasta Dome. „Letztlich kann ich sagen, dass ich stolz darauf bin, wie die Jungs heute gespeilt haben – sie haben gekämpft. Unglücklicherweise haben uns zwei Big Men gefehlt, was natürlich unsere Rotation beeinflusst hat. Trotzdem hatten wir das Spiel über eine lange Zeit unter Kontrolle und waren noch länger im Spiel“, zog Dragons Coach Tuna Isler hinterher auch viel Positives aus der Partie.
Zum Matchwinner schwang sich Rastas Preston Purifoy mit einer sehr starken zweiten Spielhälfte auf. 26 Punkte erzielte der Small Forward insgesamt, darunter einen überragenden Dunk im Anschluss an ein Fastbreak im zweiten Viertel und einen wichtigen Dreier plus Bonus-Freiwurf zur entscheidenden Führung im letzten Viertel. Topscorer der Quakenbrücker war Adam Pechacek , der es ebenfalls auf 26 Punkte brachte.
Durch den Derbysieg schob sich Rasta in der Tabelle der zweiten Basketball-Bundesliga an den Dragons vorbei und steht mit Rang 14 nun nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Auf diesem stehen jetzt die Quakenbrücker, die allerdings noch zwei Spiele weniger in petto haben. Chance auf Wiedergutmachung haben die Dragons bereits am kommenden Donnerstag, 23. Dezember, wenn die Uni Paderborn um 19.30 Uhr im Artland gastieren. Etwas länger durch schnaufen kann Rasta.
Am Dienstag, 28. Dezember steht das nächste Heimspiel gegen die Itzehoe Eagles an. Gegen den Tabellenvorletzten können dann wieder wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt werden.