Landrat Johann Wimberg (rechts) dankte Alex Bodinek und Sozialamtsleiterin Carola Krenke für die Erstellung des Pflegeberichts 2024. Foto: Sascha Rühl/LK Cloppenburg

Kreis Cloppenburg. Mehr als 60 Seiten umfasst der jetzt veröffentlichte Pflegebericht des Landkreises Cloppenburg. Durch ihn kann die Entwicklung der aktuellen pflegerischen Versorgungssituation im Landkreis nachvollzogen und prognostiziert werden. Außerdem sollen auf seiner Grundlage Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung zu gewährleisten.

„Die Entwicklungen zeigen auf, dass sich die 13 Städte und Gemeinden in ihrer Bevölkerungsstruktur zukünftig ändern und der Anteil der älteren Menschen in den nächsten Jahren zunehmen wird“, betont Landrat Johann Wimberg. Vor allem vor dem Hintergrund, dass mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden, sei dies eine wichtige Erkenntnis, um das pflegerische Angebot an den Bedarf anzupassen. „Wenn es mehr zu Pflegende gibt und nicht genug Pflegeplätze, muss dieser Mangel von pflegenden Angehörigen aufgefangen werden“, ergänzt Alex Bodinek, der den Bericht verfasst hat.

„Die demografische Entwicklung macht eine rechtzeitige Anpassung der Pflegeinfrastruktur und die Gewinnung von Pflegekräften notwendig“, betont Bodinek. Zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung brauche der Landkreis ein entsprechendes Versorgungsangebot und ausreichend pflegerisches Personal. Die Personalsituation in der Pflege gestaltet sich vor dem Hintergrund einer weiter steigenden Pflegebedürftigkeit jedoch zunehmend prekär. „Der Landkreis ist bereits aktiv, um Pflegeschülerinnen und -schüler in ihrer Ausbildung zu begleiten, das Berufsfeld in der Öffentlichkeit attraktiver zu gestalten und die Ausbildungsbedingungen weiter zu verbessern“, zählt Sozialamtsleiterin Carola Krenke auf. Beispielsweise stehe die Koordinierungsstelle Generalistische Pflegeausbildung grundsätzlich als Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Doch auch Ehemalige und Aktive benötigen Unterstützung. „Bereits ausgebildetes und erfahrenes Personal muss im Beruf gehalten werden. Es sollen auch Berufsaussteiger angesprochen werden, um eine Rückkehr in den Pflegeberuf zu erreichen. Hier gibt es ein weiteres Potenzial zur Gewinnung von Fachkräften.“

Weiterhin gelte es, die häusliche Pflege zu stärken. Angebote der ambulanten Versorgung und Kurzzeitpflegeplätze könnten für eine kurzzeitige Entlastung pflegender Angehöriger sorgen. Aus den Ergebnissen des Berichts geht hervor, dass gerade im Bereich der Kurzzeitpflegeplätze und der ambulanten Versorgung ein weiterer Ausbau im Landkreis Cloppenburg erforderlich ist.