Im Kreis Cloppenburg gab es lediglich 31 Anträge, in Vechta nur zehn Anträge auf die Förderung. Foto: Freepik

pm/ak Oldenburger Münsterland. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium führte vergangenes Jahr eine Förderung zur Verbesserung des Tierwohls in der Milchviehhaltung ein. Trotz der Auszahlung von insgesamt rund 16,5 Millionen Euro im Rahmen der Sommerweideprämie, zeigt sich eine verhaltene Nachfrage in bestimmten Regionen. Besonders auffällig sind die Landkreise Cloppenburg und Vechta, wo die Prämie bisher nur geringfügig in Anspruch genommen wurde.

Die Sommerweideprämie wurde erstmals an landwirtschaftliche Betriebe ausgezahlt. Hierbei wurden an Betriebe im Landkreis Cloppenburg knapp 106.000 Euro und im Landkreis Vechta gut 22.000 Euro überwiesen. Im Vergleich dazu erhielten die Landkreise Leer, Aurich und Wesermarsch deutlich höhere Summen, von rund 2,4 bis fast drei Millionen Euro.

Die Grünen-Landtagsabgeordneten Tanja Meyer aus Lohne und Stephan Christ aus Cloppenburg äußerten sich positiv zur Prämie, jedoch auch besorgt über die geringe Nachfrage in ihrer Region. Meyer kommentierte: „Das ist schade, denn die Prämie hilft, die Landwirtschaft ökologischer und tiergerechter zu gestalten. Wir hoffen, dass in Zukunft mehr Landwirtinnen und Landwirte diesen Weg gehen wollen. Wir werden sie gerne dabei unterstützen.“

Christ unterstrich die Bedeutung der Maßnahme für das Tierwohl: „Tierwohl ist in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Umfragen zeigen, dass eine deutliche Verbesserung der Nutztierhaltung gewünscht wird – dabei sind vor allem auch Politik und Landwirtschaft gefragt. Ich freue mich, dass Niedersachsen mit der Sommerweideprämie der gesellschaftlichen Forderung nach mehr Tieren auf der Weide nachkommt.“

Um die Prämie zu erhalten, müssen Betriebe ihre Kühe vom 16. Mai bis 15. September täglich mindestens sechs Stunden auf die Weide lassen. Jeder Kuh müssen mindestens 2.000 Quadratmeter Grünfläche zur Verfügung stehen. Pro Kuh in einem konventionellen Betrieb wird eine Prämie von 75 Euro gezahlt. Ein durchschnittlicher Betrieb mit 92 Milchkühen kann somit 6.900 Euro erhalten.

Die Politiker hoffen, dass die Prämie in Zukunft stärker genutzt wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Landwirte in Cloppenburg und Vechta in den kommenden Jahren verstärkt auf diese Förderung zurückgreifen werden.