Verschaffte sich in der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (vorn, Mitte), hier zu sehen mit (v.l.) Kammerpräsident Gerhard Schwetje, Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Karin Logemann (Agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (Projektkoordinator „DigiSchwein“), Stefan Sagkob (Leiter Sachgebiet Projekt- und Versuchswesen Tier), Dr. Harm Drücker (Leiter des Fachbereichs Energie, Bauen, Technik), Stefan Ortmann (Leiter des Geschäftsbereichs Landwirtschaft), Dr. Ludwig Diekmann (Leiter des Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier, Tiergesundheitsdienste) und Carmen Fögeling (Leiterin der LWK-Versuchsstation). Fotos: Ehrecke/Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (l.) lässt sich von Carmen Fögeling, Leiterin der LWK-Versuchsstation für Schweinehaltung, die Vorzüge des Außenklimastalls (Hintergrund) erläutern.

pm Wehnen „Ich bin immer wieder sehr beeindruckt von Projekten, die nahe an der Praxis dort ansetzen, wo Lösungen und Verbesserungen in der Tierhaltung erwartet werden. Wenn digitale Techniken dazu genutzt werden können, das Tierwohl weiter zu verbessern und auch mögliche Ferkelverluste in modernen Abferkelungssystemen zu verringern, ist das allein schon als Erfolg zu werten“, so Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast. Die Ministerin war am 18. November in der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen zu Besuch.

Eine zukunftsfähige Schweinehaltung, die noch stärker am Wohlbefinden der Tiere ausgerichtet ist, zugleich die Umwelteffekte reduziert und wirtschaftlich tragfähig ist: Diese Ziele haben die Fachleute der LWK im Blick, die zusammen mit Partner*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft in Wehnen unter anderem die Projekte „DigiSchwein“ und „EmiMin“ umsetzen.

 

„Wir beraten die Betriebe in praktischen Fragen der Betriebswirtschaft, des Marktes und der Tiergesundheit — mit den Projekten unseres Versuchswesens wollen wir die Schweinehalterinnen und Schweinehalter langfristig dabei unterstützen, dass sie ihre bedeutende Rolle bei der Erzeugung qualitativ hochwertiger regionaler Lebensmittel zukunftssicher gestalten können”, betonte Kammerpräsident Gerhard Schwetje während eines Rundgangs über das Gelände der LWK-Versuchsstation.

Das Projekt „DigiSchwein” beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung einer Farmmanagement-Software. Durch die Auswertung der Sensor-Daten sollen Bestandsveränderungen früher zu erkennen sein, um dann das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern. Das System soll zudem dazu beitragen, dass Tierhaltende schneller auf Krankheiten und  aggressives Verhalten reagieren und anstehende Geburten schneller erkennen können.

Das vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft und der Universität Kiel ins Leben gerufene Projekt „EmiMin” setzt sich mit der Thematik auseinander, wie viel Ammoniak, weitere Schadgase und Geruch bei einem Außenklimastall in die Umwelt gelangen. „Ein Außenklimastall bietet durch den Auslauf nach draußen und durch Ruhezonen im Inneren verschiedene Vorteile für das Wohlbefinde der Tiere”, erläuterte Kammerpräsident Gerhard Schwetje. „Die Emissionen sind ein wichtiges Kriterium in der Genehmigungspraxis bei Außenklimaställen“, hob Kammerpräsident Schwetje hervor. „Um die Lösungsvorschläge, die sich aus unseren Projekten ergeben, praktisch umsetzen zu können, benötigen die Betriebe dringend Planungssicherheit, wenn es um entsprechende Umbauten ihrer Ställe geht.“

„Ich bin zuversichtlich, dass es mit diesem Projekt gelingen kann, verlässliche Emissionsfaktoren für Außenklimaställe zu erhalten, um eine realistische und klare Datengrundlage auch für die Erfüllung der anstehenden Emissionsminderungsvorgaben zu haben“, lobte Ministerin Otte-Kinast.