pm/ak Friesoythe.
Die Ferien sind bereits vorbei und die Klassenräume sind seit gestrigem Donnerstag wieder mit Schülern gefüllt. Die Realschule Friesoythe hätte die Klassenräume gerne schon mit neuen raumlufttechnischen Anlagen in Empfang genommen. Die Umsetzung muss aber noch bis März 2022 warten. Immerhin wird das Ganze mit einer Summe von 121.326.,90 Euro (80 %) vom Bund gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 152.000 Euro.
Den Antrag zum Einbau der neuen Raumlufttechnischen Anlagen (RLT) hatten die Ratsmitglieder der Stadt Friesoythe bereits Ende Juli nach intensiven Diskussionen einstimmig beschlossen. Zwei Anlagen sollen installiert werden. „Aufgrund der Lieferschwierigkeiten bei den RLT gehen wir davon aus, dass der Einbau erst ab März 2022 erfolgen kann. Da wir bis dahin aber ohnehin noch an der Baustelle Dr.-Niermann- Straße arbeiten müssen, ist das nicht ganz so tragisch“, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Die beiden Anlagen sind aber noch nicht das Ende der Fahnenstange: „Zum einen haben wir den Auftrag aus dem Rat, uns weiterhin mit Lüftungsanlagen zu befassen“, so Rathauschef Sven Stratmann auf Nachfrage. „Hinzu kommen die aktuellen Entwicklungen der Inzidenzen, die gerade im Hinblick auf Kinder und Jugendliche Sorge bereiten.“
Ob auch mobile dezentrale Lüftungsgeräte ausgereicht hätten? Jein. Solche Anlagen würden laut Stratmann nur bei Räumen greifen, die über keine direkte Fensterlüftung verfügen. Davon gibt es in den Friesoyther Schulen keine mehr.
Ob sich der neue Rat der Stadt Friesoythe kurzfristig mit dem Thema auseinander setzen muss, hängt von zwei Punkten ab: „Zum einen möchten wir die Online-Veranstaltung abwarten, bei der uns Ende September die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH sowohl über die technischen Alternativen als auch über die dann ggfs. neuen Fördermöglichkeiten informieren wird“, erläutert das Friesoyther Stadtoberhaupt. „Im Anschluss werden wir die Leitungen unserer Schulen und Kindertagesstätten einladen, um mit ihnen gemeinsam zu entscheiden, welchen Weg wir den Ratsgremien vorschlagen wollen.“
Was solche mobilen Anlagen kosten? „Bei der Ausstattung der städtischen Kindertagesstätten und der Schulen für die Jahrgänge 1 bis 6 müssten wir mindestens 90 Geräte anschaffen, da liegt man schnell bei 375.000 Euro. Das mag auf den ersten Blick nicht so viel Geld sein, aber hinzukommen die Folgekosten für Unterhaltung und Wartung. Nicht zu vergessen ist dabei, dass auch bei dezentralen Lüftungsgeräten oder Luftreinigern das regelmäßige Lüften über die Fenster nicht entfällt.“