west Cloppenburg
Es bricht noch nicht über den Köpfen der Schützenbrüder zusammen. Immerhin. Mehr Glorreiches gibt es über das Dach des Schützenhauses in den Ambührener Tannen aber nicht mehr zu sagen. Es ist schlicht marode und löcherig, von Wärmedämmung mal ganz zu schweigen. Energetisch ist das ganze Gebäude ein Problemfall. Aber nun gibt es doch eine gute Nachricht: Das Vereinsheim mit Schießsportanlage wird rundum saniert. Der Cloppenburger Bürgerschützenverein hat die 750.000 Euro teure Finanzierung dafür stehen und will möglichst im Sommer mit den Umbauten beginnen.
Dafür wird dann als erstes das komplette Dach abgerissen, einschließlich der dort früher mal genutzten Wohnung, die nun schon seit Langem leer vor sich hin gammelt. Ein leicht geneigtes Flachdach wird dafür neu aufgebaut. Böden und Heizung werden erneuert, einfache Fensterscheiben gegen Isolierglas ausgetauscht, neue Rollladenpanzer montiert, Hohlwände und Raumdecken gedämmt. Der Aufsichtsraum wird verlegt, so dass man von hier aus künftig einen freien Blick auf alle Schießstände hat. Auch die Sportwaffensicherung wird an die neuesten Vorgaben angepasst. Während der Bauphase trainieren die aktiven Schützen bei befreundeten Vereinen und die Gewehre, Pistolen und Munition werden zugriffssicher zwischengelagert. Die alten mannshohen Tresore verschwinden. In Zukunft werden die Waffen in einem Spezialraum mit Einzelsicherungssystemen aufbewahrt. „Allein die Sicherheitstür zu diesem Bereich wird mehrere tausend Euro kosten”, erklärten Hauptmann Marc Donner und Schriftführer Dr. Herbert Eckmeyer am Dienstag.
Im Zuge der Baumaßnahmen, die mindestens ein Jahr dauern werden, soll dann auch der alte Luftgewehr-Stand vom mechanischen Seilzug auf moderne Elektronik umgestellt werden. Statt 20 gibt es hier dann nur noch 15 Plätze, wovon fünf mit Lichtpunktanlage der Vereinsjugend vorbehalten sein sollen.
Die Stadt Cloppenburg als Eigentümer unterstützt das Vorhaben mit insgesamt 450.000 Euro. Weitere 100.000 hat der Landkreis zugesagt und 10.000 Euro kommen aus einem Digital-Fördertopf. Der Landessportbund hat 100.000 Euro in Aussicht gestellt.
Rund 90.000 Euro muss der Verein selbst stemmen und hofft, einen großen Teil davon durch handwerkliche Eigenleistungen und Spenden aufbringen zu können. Die verbleibende Summe würde als Kredit aufgenommen, so Donner.
Das Haus stammt aus den 1930er-Jahren und wurde nach dem Krieg u.a. als Obdachlosenunterkunft genutzt. Nach längerem Leerstand pachtete der BSV das Gebäude und baute 1976 den KK-Stand an. 1988 kam der Kurzwaffenstand dazu. Seit dem wurde nicht mehr sehr viel gemacht, nur die Beleuchtung weitgehend auf LED umgestellt. Nun also der große Rundumschlag. Wenn alles fertig ist, so Donner, sehe sich der Verein „für die nächsten 30 Jahre gut aufgestellt.”