west Bösel
Dass es am Ende gar zweistellig wurde, war verzeihlich. Denn „wir haben immerhin unseren Ehrentreffer”, feierte Stadionsprecher Dennis Beeken gemeinsam mit den rund 1500 Zuschauern die Böseler Allstars, die am Sonntagnachmittag gegen die Traditions-Elf von Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen antraten – Highlight des Jubiläums-Wochenendes zum 100-jährigen Bestehen des Gastgeber-Vereins. Die hatten da schon drei „Feiertage” mit Jugendwettbewerben und Straßenturnier, Frühschoppen, Gottesdienst und Festakt, vor allem aber eine rasante Partynacht mit „Allgäu Power” in den Knochen. Und boten dennoch alles auf, was Bösel an Torjägern, Abwehrrecken und Dribblern im Herren- und Altherren-Kader notiert hat – fast 30 Kicker wollten es sich nicht nehmen lassen, auf eigenem Rasen und vor voll besetzten Tribünen gegen die renommierte Konkurrenz zu spielen.
Coach und Torwartlegende Dieter Burdenski hatte eine illustre Riege bekannter und beliebter Werder-Ex-Profis mitgebracht, allen voran der brasilianische „Kugelblitz” Ailton – der zwar bei schnellen Sprints mit dicken Backen ordentlich pumpen musste, aber immer wieder seine fußballerische Klasse aufblitzen ließ. Viel Beifall gab es auch für Ivan Klasnic, Frank Ordenewitz, Lars Unger und Kevin Schindler sowie für Tobias Duffner im Tor und den vielen Cloppenburgern auch als früherer BVC-Spieler bekannte Viktor Pekrul – um nur einige zu nennen. Die Legenden von der Weser zeigten in zwei Mal 35 Minuten, was sie noch immer drauf haben. Bösel wehrte sich nach Kräften, konnte aber den Tordrang der Bremer nicht stoppen – auch wenn Keeper Klaus Reinken in der ersten Halbzeit noch manchen Angriff entschärfte. Immerhin: Mit ganz weißer Weste kamen die Gäste auch nicht davon: Frank Südkamp versenkte einen beherzten Schuss aus kurzer Distanz im Werder-Netz und ließ zumindest ein Mal die Böseler Torhymne erklingen.
Das Publikum hatte seinen Spaß und die Fußball-Prominenz nahm sich gern noch Zeit für Selfies und Autogramme. Dutzende von Nachwuchstalenten ließen sich stolz Trikots, Taschen, Handys und die Arme signieren. Und so war das Spiel gegen die Traditions-Elf trefflicher Abschluss eines rundum gelungenen Festwochenendes.