Lohne. Schlechte Nachrichten für alle werdenden Eltern in Lohne und Umgebung: Die Geburtshilfe am St.-Franziskus-Hospital Lohne wird zum 31. März eingestellt.Die Abteilung wurde sehr lange unter außerordentlichem Einsatz – sowohl ärztlicherseits wie seitens der Hebammen und der Pflege – aufrechterhalten. Das sei nun nicht mehr möglich, wie es von Seiten des Krankenhauses heißt. Die Besetzung in der Medizin und auf dem Gebiet der Hebammen lässt dies nicht dauerhaft und unter Aufrechterhaltung der immer hohen Qualität zu – es fehlt das Personal.
Nach gemeinsamer Beratung zwischen den Gremien des St.-Franziskus-Hospitals, der Schwester-Euthymia-Stiftung und der in der Abteilung tätigen Belegärzte steht fest, dass eine Fortführung nicht möglich ist. Diese Erkenntnis fiel niemandem leicht – gleichzeitig gebe es keine andere Möglichkeit. In die Beratungen waren auch die Gremien des St. Marienhospitals in Vechta eingebunden: die beiden Krankenhausgesellschaften werden in Kürze verschmolzen.
„Den massiven Folgen des Fachkräftemangels konnten wir uns sehr lange entgegenstemmen. Nun ist jedoch der Zeitpunkt gekommen festzustellen: das wird in Zukunft nicht mehr so sein. Das ist bedauerlich. Gleichzeitig sind wir froh, dass im Landkreis Vechta keine Versorgungslücken entstehen. Die Gynäkologie wird uneingeschränkt fortgeführt werden“, sagen Domkapitular Rudolf Büscher, Mitglied des Kuratoriums, und Ulrich Pelster, Mitglied der Gesellschafterversammlung.
Dem stimmen die in der Abteilung tätigen Belegärzte zu. Dr. Anne Baron, Dr. Jens Kampers und Jaroslav Lopuski erklären: „Wir sind Frauenärzte, die Geburtshilfe ist ein wesentlicher Teil unserer Ausbildung und war und ist uns immer eine Herzensangelegenheit. Wir haben in der Verantwortung für Mütter und Kinder niemals Kompromisse gemacht. Das wäre möglicherweise künftig erforderlich, aus Gründen des Fachkräftemangels. Das können wir nicht, das wollen wir nicht. Deshalb haben wir, nach einem Austausch mit den Gremien, diese auch für uns schmerzhafte Entscheidung getroffen. Natürlich sind wir weiterhin für alle Patientinnen da – gynäkologisch, aber natürlich auch in der Schwangerschaft.“
Der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Sebastian Feder, äußert sich wie folgt: „Die Entwicklung ist nicht schön. Etwas, dass das St.-Franziskus-Hospital mit ausgezeichnet hat, geht verloren – wir verstehen aber auch die Beweggründe. Sowohl die Gynäkologie wie auch alle anderen Leistungsbereiche des Krankenhauses bleiben unberührt – dieser Teil der Nachricht ist für uns im Sinne der hier tätigen Mitarbeiter wichtig.“
Die Facharztpraxis für Frauenheilkunde bleibt mit ihrem vollen Spektrum und der aktuellen Besetzung im Facharztzentrum in Lohne und bietet belegärztlich weiterhin ambulante und stationäre Leistungen im Krankenhaus an. Schwangere werden dort wie auch von den niedergelassenen Hebammen behandelt. Für Entbindungen müssen werdende Mütter sich künftig zum Beispiel nach Vechta oder Damme fahren. Hier gibt es geburtshilfliche Abteilungen am St. Marienhospital Vechta und im Krankenhaus St. Elisabeth Damme.