Zwei Jahre lang haben Rektorin Kerstin Dieker und ihr Team dafür gearbeitet. Jetzt darf sich die Overbergschule Kinderrechtsschule nennen.
Vechta. Die Overbergschule in Vechta ist nun offiziell eine Kinderrechteschule.Verliehen wurde ihr dieses Gütesiegel von der Kinderrechtsorganisation Unicef am vergangenen Freitag.
Die Grundschüler und das Schulteam hatten sich die Auszeichnung in einer zweijährigen Projektphase verdient. Sie setzten sich intensiv mit Kinderrechten auseinander und verankerten sie auf vielfältige Weise und dauerhaft im Schulleben.
Bürgermeister Kristian Kater ist Feuer und Flamme für das Projekt. „Es ist wichtig, dass ihr lernt, welche Rechte ihr habt, und dass ihr sie einfordert“, sagte er zu den Schülern. „Egal, wie wir sind, welcher Religion wir angehören oder woher wir kommen: Alle haben die gleichen Rechte. Und ich finde es toll, dass ihr den Mut habt, dafür einzustehen.“
Während der Feier übernahmen die Kinder das Kommando. Edda Middendorf und Greta Höwel führten als Moderatorinnen durch das Programm. Es wurde gesungen und getanzt, außerdem stellten die Kinder mit Hilfe von Videobeiträgen einzelne Punkte der UN-Kinderrechtskonvention vor. Darin betonten sie ihr Recht auf Spiel und Freizeit, auf ein sicheres Zuhause, Essen und Kleidung. Und natürlich auf ihre Meinung.
Im Auftrag von Unicef begleitet Anne Ruppert die Schule bei der Umsatzung des Projektes. Sie und Unicef-Landeskoordinatorin Juliane von Magyary übergaben am Freitag die Plakette mit der Aufschrift „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“. „Mein Dank geht an die ganze Schulgemeinschaft. Ihr seid großartig“, sagte von Magyary.
Unterstützt wurde die Overbergschule auch vom Niedersächsischen Landesamt für Qualitätsentwicklung. Die Grundschule ist eine von deutschlandweit nur 57 Schulen, die an dem Programm teilnehmen.
Kerstin Dieker dankte ausdrücklich ihrem gesamten Team. „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Schule Kinderrechteschule wird. Es gab Höhen und auch Tiefen. Wir sind immer am Ball geblieben“, erklärte sie. Die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter hätten während der Umsetzung des Projekts und in den dazugehörigen Fortbildungen viel für den Umgang mit Kindern mitgenommen. Im Vordergrund standen aber die Schüler.
Alles neu aufbauen musste die Schulgemeinschaft allerdings nicht. Soziales Lernen zum Beispiel war schon vor dem Projektbeginn Unterrichtsinhalt, und Viertklässler sind seit einigen Jahren als Streitschlichter im Einsatz. „Viele Dinge hat es schon gegeben. Wir gehen sie aber fokussierter an“, erklärte Dieker. Bestehende Konzepte seien weiterentwickelt und Herangehensweisen entsprechend angepasst worden. Es sei ein Leitbild entstanden, an dem sich alle orientieren könnten. Die einzelnen Bausteine des Kinderrechte-Projekts sind nicht nur im Schulprogramm festgeschrieben, sie werden gelebt.