Bagger beim Graben.
Wer in diesen Tagen in den Wäldern der Försterei Augustendorf der Niedersächsischen Landesforsten unterwegs ist, wird ein paar freundliche Herren mit einem Bagger treffen. Foto: Landesforsten Niedersachsen.

Förster Maurice Schwoy und seine Kollegen vom Niedersächsischen Forstplanungsamt in Wolfenbüttel wollen herausfinden, wie es um die Wasser- und Nährstoffversorgung des Waldes bestellt ist. Dazu blicken sie unter die Erdoberfläche. Los geht es in den Forstorten Peheimer Feld, Horstberg und Herrnsand. „In einem Raster von etwa 250 mal 250 Metern legen wir sogenannte Bodenprofile, also Schaufenster in den Boden, an. Im Laufe des Sommers kartieren unsere Bodenexperten zusammen mit den Forstreferendaren dann die Bodenverhältnisse in den Wäldern des Reviers“, erläutert Maurice Schwoy die Arbeiten.

Die Bereiche zwischen den Bodenprofilen erkunden die Forstleute mit Handbohrungen. „Am Ende haben wir ein recht genaues Bild davon, wo der Boden wie ist und ab wo er sich verändert“, so Schwoy. Flatterband sichert den Bereich der Bodenprofile, damit niemand aus Versehen hineinfällt. „Im Herbst, nach Abschluss der Kartierarbeiten, verschließen wir die Löcher wieder“, verspricht Schwoy.

Hintergrund

Die Ergebnisse der Bodenerkundung, auch Standortkartierung genannt, sind die Grundlage für zukünftige Entscheidungen zur Waldverjüngung und Waldpflege. Das LÖWE-Programm (Programm zur Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung), nach dem die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten, verlangt diese genaue Bodenuntersuchung. Die Waldbäume sollen auf ihrem Standort stabil, gesund und naturnah wachsen, den Boden schonen, aber auch seine Potenziale nutzen. . 

Die Waldbewirtschaftung kann nur ökologisch und ökonomisch optimal gesteuert werden, wenn die Standortsbedingungen bekannt sind, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels. Auf Grundlage der Standortskartierung kann also entschieden werden, welche Baumarten unter aktuellen, aber auch zukünftig geänderten Klimabedingungen zu stabilen Mischwäldern heranwachsen können.

Darüber hinaus liefert die Standortskartierung wichtige Grundlagen für den Naturschutz, den Bodenschutz und den Grundwasserschutz.