pm/ak Varrelbusch.
Einen herben Schlag musste gestern das Museumsdorf Cloppenburg einstecken. Ein Großbrand einer in Varrelbusch gepachteten Lagerhalle zerstörte zahlreiche Museumsexponate, die zum Großteil der Nachkriegssammlung angehörten. Der geschätzte Sachschaden liegt bei ca. 750.000 Euro. Für die Verantwortlichen vom Museumsdorf ist das besonders bitter, wenn Freude und Fassungslosigkeit so schnell aufeinander treffen. Erst letzten Freitag, 16. Juli, bildete die Eröffnung der Landdisko „Zum Sonnenstein” (wir berichteten) doch sowas wie den Startschuss der neuen Baugruppe zum Thema Nachkriegszeit. Nun müssen die nächsten Schritte für die neue Baugruppe vorerst gestoppt werden.
Am Dienstagvormittag wurde der Brand der Lagerhalle einer Tischlerei im Grünen Weg in Varrelbusch gemeldet.
Wie die Polizei berichtete, handelte es sich um die Maschinenhalle einer ehemaligen Tischlerei. Der 65-Jährige Eigentümer lagerte hier alte Gegenstände und Maschinen seines ehemaligen Betriebes, während ein Teil der Halle vom Museumsdorf genutzt wurde. In dem Depot befanden sich kulturgeschichtliche Objekte der Nachkriegszeit. Darunter zum Beispiel ein Förster-Fertighaus (in den 1960er-Jahren fertigte die Firma Förster in Cloppenburg Fertighäuser) sowie mehrere Ladenlokale aus verschiedenen Beständen, eine Fahrzeugsammlung, die erst im letzten Oktober dem Museumsdorf übergeben worden war, und auch einige Einbauten aus der Diskothek Sonnenstein, die zunächst eingelagert worden waren. Das teilte das Museumsdorf in einer Presseinfo mit. Ebenfalls Opfer der Flammen wurden der Bootsschuppen des Oldenburger Bootsverleihs und Teile der historischen Möbelsammlung. Für das Museumsdorf Cloppenburg ist der Schaden von „immensem kulturhistorischem Ausmaß” und ein klarer Dämpfer für die umfangreich geplante Ausstellung zum Thema Nachkriegszeit.
Etwa 150 Kameraden der Feuerwehren aus Cloppenburg, Garrel, Molbergen und Bösel waren vor Ort. Beim Eintreffen stand die Halle bereits in Vollbrand. Die Flammen schlugen aus dem Dach und drohten auf ein unmittelbar angrenzendes Wohnhaus überzugreifen. Bewohner sowie Mitarbeiter retteten sich rechtzeitig ins Freie. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehrleute waren bis in die Abendstunden mit schwerem Gerät im Einsatz, um die im Brandschutt immer wieder auflodernden Glutnester zu löschen. „Zu retten gab es nur noch die beiden Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe”, so ein Sprecher der Feuerwehr Cloppenburg.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.