tka Oldenburger Münsterland.
Die Arbeitswelt wird gerade kräftig durcheinandergewirbelt. Die Digitalisierung schreitet rasend schnell voran. Die Themen Klimawandel und Umweltbewusstsein werden auch für die Firmen immer wichtiger. Und dann sind da noch die Arbeitnehmer, die sich flexible Arbeitszeitmodelle und mehr Home Office wünschen. Für die Firmen wird es immer schwerer Fachkräfte zu finden und auch langfristig zu binden. Eine passgenaue Weiterbildung könnte dabei helfen. Passend dazu fand heute der Startschuss – oder modern der Kick-Off – der Kampagne „Herausforderung Fachkräftesicherung – durch Weiterbildung Kompetenzen stärken – Zukunft sichern“ in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta statt. Das Handwerk, die Industrie- und Handelskammer, die Wirtschaftsförderung und die Agentur für Arbeit machen dabei gemeinsame Sache.
Das Ziel: 15 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche erarbeiten gemeinsam ein Weiterbildungsprogramm für sich und die Region und testen es anschließend im Selbstversuch. Weil es an Fachkräften mangelt, wird die Qualifizierung der Belegschaften immer wichtiger. Ein passgenaues Weiterbildungspaket verspricht Projektleiterin Linda Gutt von der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH (PSG). Sie kommt in Kürze mit ihrer Kollegin Eva Tymko rum. Die beiden stehen mit dem bunten „Dialogmobil” am Dienstag, 31. August, vor der Kreishandwerkerschaft in Cloppenburg sowie am Mittwoch, 1. September, vorm Kreishaus Vechta. Jeweils von 13 bis 18 Uhr informieren sie dann interessierte Firmen-Vertreter über die Kampagne.
Laut Michael Hoffschroer von der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg haben rund ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigen im Landkreis Cloppenburg ihren Arbeitsplatz im Handwerk. „Um den wirtschaftlichen Erfolg und den enormen Beitrag des Handwerks für die positive Entwicklung unserer Region auch in Zukunft zu gewährleisten, sind praxisrelevante Weiterbildungen unerlässlich. Daher sind wir froh und stolz, unsere Betriebe auch über das Gemeinschaftsprojekt „Herausforderung Fachkräftesicherung“ unterstützen zu können“, sagte der Ideengeber im Rahmen eines digitalen Pressegesprächs.
Wichtige Impulse für die Unternehmen der Region
Auch Vechtas Wirtschaftsförderin Nicole Bramlage verspricht wichtige Impulse für die Unternehmen in der Region: „Der Landkreis Vechta hat sich zu einem internationalen Innovationszentrum der Agrar-, Ernährungs- und Kunststofftechnologie entwickelt und verfügt über einen guten Mittelstand in den Bereichen Dienstleistungen, Handwerk und Baugewerbe“, sagt Bramlage. „Die besten Produktideen und die beste Fertigungstechnik bringen jedoch nichts, wenn gute Mitarbeiter fehlen. Auch für das Handwerk wird es immer schwieriger, junge Menschen zu gewinnen, begeistern und zu halten.”
Für Tina Heliosch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Vechta, verstärken Transformation der Arbeitswelt und Digitalisierung die Notwendigkeit der Weiterbildung von Beschäftigten für die Fachkräftesicherung: „Viele kennen das Thema und dessen Bedeutung. Welche Kompetenzen und Weiterbildungen perspektivisch konkret in den einzelnen Branchen und Unternehmen gebraucht werden und wer diese insbesondere für die Beschäftigten in kleineren und mittelständischen Betrieben realisieren kann, ist für viele noch nicht greifbar. Das gemeinsame Projekt bietet die Chance, genau dies auf den Weg zu bringen. Die Agentur für Arbeit unterstützt dies durch die Erkenntnisse und Kontakte ihrer Qualifizierungsberater*innen und die Fördermöglichkeiten im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes.“
Nach dem Kick-off geht das PSG-Team jetzt gemeinsam mit den Projektpartnern auf Betriebe in der Region zu, um das Projekt vorzustellen. „Digitale Informationsveranstaltungen gibt es ab sofort. Weitere Informationen gibt es unter www.hwk-psg.de/hfs.
Auch wenn es nur 15 freie Plätze für Firmen in der Kampagne gibt: Michael Hoffschroer und Tina Heliosch machten sehr deutlich, dass es bereits jetzt vielfältige Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten für alle Firmen unabhängig von diesem Projekt gibt. „Wir werden gute Lösungen finden. Sprechen Sie uns an.”