tka Landkreis.
Puh Jogi, das war ganz knapp. Fast wäre für die Deutsche Fußballnationalmannschaft am Mittwoch nach der Vorrunde – wie schon bei der WM 2018 – Endstation gewesen. Dann hätte die „Todesgruppe” ihrem Namen alle Ehre gemacht. Und auch die Ära Löw wäre in der Allianz-Arena in München schlagartig zu Ende gewesen. Aber mit dem 2:2-Ausgleich von Leon Goretzka kurz vorm Schlusspfiff hat die DFB-Elf gegen wacker kämpfende Ungarn gerade noch die Kurve gekriegt.
Es war wahrlich eine Achterbahnfahrt. Auch weil es im Parallelspiel Portugal gegen Frankreich hin und her ging. Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 der Franzosen wäre Deutschland auch mit einem 0:1 als Gruppendritter weiter gewesen. Doch Christiano Ronaldo hatte mal wieder was dagegen: Sein Elfer zum 2:2 (sein 5. Turniertreffer!) sorgte dafür, dass Deutschland wieder auf Platz vier durchgereicht wurde.
Nicht erst jetzt schwante so manchem Fan Böses. Vor allem, weil das deutsche Spiel arg nach planlosem Rumgebolze aussah. Jogis Jungs schwammen im Münchener Platzregen. War also doch kein Selbstläufer nach dem Portugal-Triumph. Zumal die Ungarn, die schon gegen Ronaldo & Co. sowie Frankreich stark dagegen gehalten hatten, es richtig gut machten. Bis Goretzka in der 84. Minute abzog. Das traf auch die ungarischen Hooligans hinter dem Tor wortwörtlich ins Herz. Und das streckte der Münchener Torschütze ihnen dann auch noch mit seinen beiden Händen liebevoll geformt entgegen.
Jetzt also der Klassiker in Wembley: Dienstag um 18 Uhr geht’s im Achtelfinale gegen England. Die Briten haben bislang arg bieder gespielt und sind mit zwei Törchen Gruppensieger geworden. Vom ganzen versprochenen Angriffswirbel der teuersten Mannschaft der Welt war (bislang) rein gar nichts zu sehen. Dafür macht das Team von Gareth Southgate aber hinten die Schotten dicht. Ob man aber auch so defensiv gegen Deutschland antritt? Jedenfalls haben die „Three Lions” dann erstmals 45.000 Zuschauer im Rücken. Das kann beflügeln – oder auch nicht! Jedenfalls muss sich Deutschland gehörig steigern, um im Turnier zu bleiben.
Gelingt das, sieht der nächste Gegner im Viertelfinale machbar aus: Der könnte Schweden oder Ukraine heißen. Gespielt wird dann am Samstag, 3. Juli, um 21 Uhr. Im Halbfinale (Mittwoch, 7. Juli, London, 21 Uhr) wären die Nachbarn aus Holland möglich. Die treffen erst in ihrem Viertelfinale auf Tschechien und dann auf den Sieger der Partie Dänemark gegen Wales. Klingt nach einem Plan.
Auch wenn wir zuerst kein Losglück hatten: Wie man sieht: Der zweite Platz in der Todes-Gruppe hat Jogis Jungs einen (vermeintlich) leichteren Turnierverlauf beschert. Denn auf der anderen Seite des Turnierbaums tummeln sich gleich fünf Top-Nationen mit Italien, Spanien, Belgien, Portugal und Frankreich, die sich alle gegenseitig aus dem Weg räumen müssen.
Wie sieht denn nun ein mögliches Finale im Wembley-Stadion am 11. Juli aus? Wer Europameister werden will, muss auf jeden Fall Italien schlagen. Die Azzurri haben bislang den stärksten Eindruck hinterlassen. Alle drei Spiele waren eine klare Sache. Das dürfte auch das Achtelfinale gegen Österreich werden. Im Viertelfinale wartet mit Belgien oder Portugal der erste richtige Stolperstein. Der zweite käme in einem möglichen Halbfinale gegen Frankreich, die auch noch keine Bäume ausgerissen haben.
Alles erst einmal wilde Spekulation – fest steht: Es ist eine gute Fußball-EM, spannende Spiele, viele Tore, wenig Gemauer. Jetzt geht’s in die K.o-Phase. Und da ist alles drin. Vielleicht auch für die Deutsche Nationalmannschaft…
Hier der aktuelle Spielplan zur EM mit allen bisherigen Ergebnissen: