ger Lohne. In klaren Winternächten mag man gerne in den Himmel schauen. Und vielleicht fällt der Blick auf das Siebengestirn, einen Sternenhaufen im Sternbild Stier. Wir wollen uns aber nicht mit einem flüchtigen Blick begnügen, sondern uns aufmachen und das Siebengestirn besuchen.
Nun gut, wir greifen dabei nicht nach den Sternen, sondern besuchen die Straße Siebengestirn in Lohne, genauer gesagt in Krimpenfort. Immerhin verrät das Buch „Lohner Straßennamen“ einiges über diesen ungewöhnlichen Namen: „Die Straße Siebengestirn durchquert in einem großen Bogen die Bauerschaft Krimpenfort. Am Krimpenforter Dorfplatz, der von der Bevölkerung ansprechend gestaltet worden ist, führen sieben Straßen beziehungsweise Wege aus allen Himmelrichtungen zusammen und geben der Straße den Namen Siebengestirn.“
Aber wer hat sich diesen Namen ausgedacht und wann wurde er als offizieller Straßennamen amtlich? Das scheint im Dunkeln zu liegen. „Schon meine Eltern kannten diese Namen“, erinnert sich Franz Riesselmann, Anwohner der Straße und Sprecher der Gruppe Bauerschaft Nordlohne/Krimpenfort im Heimatverein Lohne. Genaueres ist also nicht bekannt.
Gemeinsam mit Thomas Kossen von der Dorfgemeinschaft haben wir uns im Mittelpunkt des Sternenhaufens, Pardon, in der Mitte des Siebengestirns getroffen. Denn auch über die jüngere Geschichte gibt es so manches Interessante zu erzählen, wie über die Entstehung des Dorfplatzes. Wie wohl in jedem Jahr fand auch 1980 ein Neujahrsspaziergang durch das Dorf statt, und schließlich kam die Idee auf, einen Dorfplatz für die weit verzweigte Siedlung anzulegen. „Ein Jahr später haben wir dann hier den Platz angelegt, wo die Wege zusammentreffen“, berichten Franz Riesselmann und Thomas Kossen. Dabei wurde auch gleich die dortige Brandkuhle hergerichtet, die jetzt eingezäunt ist und nur wenig Wasser führt. „Früher stand das Wasser sehr hoch und wir konnten hier das Schwimmen lernen“, erinnert sich Franz Riesselmann an seine Jugendzeit. Später dann war die Kuhle vermüllt und zugewachsen. Aber die Dorfgemeinschaft hat ordentlich angepackt, wie der Blick über den Platz schnell beweist. Mit seiner Schutzhütte, den Bänken und den Spielmöglichkeiten für Kinder ist er auch der ideale Treffpunkt für die Dorffeste. Diese haben einen festen Termin, der stets zwei Wochen nach dem Lohner Schützenfest liegt.
Erinnerungen gibt es im Dorf auch noch an die Zeit des Krieges, als sich in direkter Nähe Flakstellungen und Bunker befanden. Erst vor wenigen Wochen war Martin Schröer aus der Grafschaft Bentheim zu Besuch, der in seiner Kindheit nach Kriegsende in einer dieser Bunkerwohnungen für einige Jahre ein Zuhause fand.
Ja, es gibt viel zu erzählen über Krimpenfort. Denn die Älteren wissen noch so manches. „Eigentlich müssten wir endlich eine Chronik über unser Dorf verfassen“, sind sich daher Franz Riesselmann und Thomas Kossen einig.