ak Garrel.
Bereits Ende Februar machte die Nachricht die Runde: In Garrel hat am 24. Februar ein Mann das Leben einer Garrelerin gerettet, als er die Frau aus ihrem brennenden Haus befreite. Für diese besonders couragierte Tat wurde Lebensretter Alexander Kromm am Montagnachmittag nachträglich im Garreler Rathaus im Namen von Innenminister Boris Pistorius mit der Niedersächsischen Rettungsmedaille ausgezeichnet.
Als einen „echten und wahren Helden” hatte Bürgermeister Thomas Höffmann Alexander Kromm am Montagnachmittag beschrieben, denn „unter Einsatz des eigenen Lebens” habe er „eine Mitbürgerin in Garrel vor schlimmen gesundheitlichen Folgen oder gar dem Tod gerettet”, so Höffmann. Aber was war eigentlich passiert am 24. Februar?
Alexander Kromm betreibt einen Mülltonnen-Reinigungsservice. Ein Mal im Monat führt seine Tour auch durch Garrel. Am Vormittag des 24. Februar fällt dem Werlter während seiner Tour auf, wie dichter Rauch aus einem Wohnhaus in der Garreler Christinenstraße dringt. Geistesgegenwärtig hatte er den Wagen abgestellt, rannte zur Tür, klingelte und klopfte. Doch niemand öffnete ihm. Nachbarn hatten Alexander Kromm erzählt, es sei noch jemand im Haus, woraufhin dieser kurzerhand eine Scheibe zu einem Abstellraum einschlug und sich Zugang zur Wohnung verschaffte. Auf allen Vieren bei dichtem Rauch durch die Wohnung krabbelnd, fand er die Garrelerin im Schlafzimmer – ohne Bewusstsein. Zurück im Freien kümmerte sich Alexander Kromm gemeinsam mit einem Feuerwehrmann, der aus der Nachbarschaft herbeigeeilt war, um die Erstversorgung der Frau.
Für Verwaltungschef Thomas Höffmann und Regierungsbrandmeister Udo Schwarz Grund genug für den Antrag der Auszeichnung bei der Landesregierung Niedersachsen. Die Bedingungen – unter Einsatz des eigenen Lebens einen anderen Menschen aus Lebensgefahr retten – habe Kromm definitiv erfüllt. Kreisbrandmeister Arno Rauer betonte nochmals, dass „diese Minuten kostbar waren”, denn eine Rauchgasvergiftung kann bereits durch geringe Kohlenmonoxid-Konzentrationen in der Atemluft zu schwerwiegenden Vergiftungssymptomen oder gar zum Tod führen. Der couragierte Retter kam zum Glück glimpflich davon: Nur mit einem leichten Kratzen im Hals wurde der Werlter zur Beobachtung für einen Tag im Krankenhaus behalten.
Lobende Worte hatte auch Regierungsbrandmeister Udo Schwarz übrig und betonte, dass Alexander Kromm sich mit einer solchen guten Tat positiv von der übrigen Gesellschaft abhebe. Gleichzeitig kritisierte Schwarz, dass es traurig sei, dass zu viele Menschen heutzutage das handy zuerst für ein Foto herausholen, statt den Notruf zu wählen. Er ist sich sicher: Gibt es mehr Zivilcourage, würde die Medaille auch häufiger verliehen werden. „Helden wie Alexander Kromm gibt es hier leider viel zu wenig!” Daher sei es schön zu sehen, so der Garreler Bürgermeister, dass in der Gesellschaft Menschen wie Herr Kromm leben, die mit anpacken, wenn sie gebraucht werden. Das mache besonders den Rettungskräften Mut.
Alexander Kromm selbst bleibt bescheiden und erzählt: „Ich habe damals gar nicht daran gedacht, später mal hier zu sitzen und geehrt zu werden.” Er hätte zu jeder Zeit genauso gehandelt wie am 24. Februar.