Diakon ist man 24 Stunden am Tag, sagt Diakon Nerkamp und zieht ein positives Fazit über die ersten beiden Jahre seit der Weihe. Foto: Ebert/Archiv Offizialat

pm/ak Bühren/Langförden. Vor rund zwei Jahren wurde Herbert Nerkamp aus Bühren zum Diakon in der Pfarrei St. Laurentius Langförden-Bühren geweiht. Nun blickt Nerkamp zurück und zieht ein Zwischenfazit. Mit einem klaren „Sehr gut!“ beschreibt Nerkamp seine Erfahrungen in dieser neuen Rolle. Besonders am Herzen liegt dem 57-Jährigen die karitative Arbeit, die ihn schon vor seiner Weihe am 13. November 2022 beschäftigt hat. „Wer sich auf Jesus einlässt, taucht bei den Armen wieder auf“, erklärt er, was seine Motivation hinter dem Engagement unterstreicht.

„Diakon ist man 24 Stunden lang“, so Nerkamp weiter. Zu seinen vielfältigen Aufgaben gehören die Leitung von Wortgottesfeiern sowie die Spendung von Sakramenten wie Taufe und Trauung. Besonders berühren ihn die seelsorgerischen Gespräche. „Das ist manchmal intensiver, als ich vorher dachte“, so Nerkamp. „Es ist ein wirklich gutes Gefühl in Schule und Pfarrei als Seelsorger angefragt zu werden und in Krisen – sei es familiär, schulisch oder beruflich – helfen zu können, Halt und Perspektive zu finden“, berichtet der Diakon.

Der Bührener bringt eine reichhaltige Erfahrung mit in seine Rolle. Seit Kindertagen ist er aktiv in seiner Pfarrei. Er war Messdiener, Pfadfinder und besuchte kranke Gemeindemitglieder. Mit seiner Frau Anke betrachtet er die Kirche in Bühren als „unsere“ Kirche. Der Weg zum Diakon war jedoch kein einfacher. Nach sechs Jahren Ausbildung – in der auch die Ehefrauen der Diakone einbezogen sind – fühlt sich Nerkamp nun in seiner neuen Rolle vertraut.

Dass „Stillstand“ nichts für Nerkamp ist, zeigt auch sein bisheriger Werdegang. Erst lernte er im Einzelhandel, dann studierte er BWL. Nach einer Zeit an der Dekra-Akademie macht er sich als Personalberater selbstständig. Und dann noch ein Wechsel: Er studiert nochmal und wird Lehrer – für Mathematik, Politik und Religion.
Zum Aufbruch auf neue Wege möchte er auch andere Menschen inspirieren. Die Volkskirche habe zwar auch ihn stark geprägt, sagt Nerkamp. Doch die Dinge würden sich erkennbar verändern. Deshalb brauche es mehr als je zuvor starke Ehrenamtliche.

Für Herbert Nerkamp hat sich die erste Aufregung als Diakon mittlerweile gesetzt, doch weiß er auch: „Diakon ist man 24 Stunden lang, das fängt eigentlich immer erst richtig an, wenn ich aus der Kirche rauskomme, vor die Tür trete.“

In seinem dritten Jahr als Diakon freut sich Nerkamp auf das Zusammenwachsen mit den sechs Kirchengemeinden im pastoralen Raum Vechta. „Ich möchte tolle Projekte mit den anderen Pfarreien auf die Beine stellen können“, es gebe schon viele gute Ideen, erzählt Nerkamp und stellt fest: „Schön, dass ich das kirchliche Leben im pastoralen Raum mitgestalten darf.“