
Im Rahmen der Umweltwoche im Landkreis Vechta hat das städtische Klärwerk seine Tore für interessierte Besucher geöffnet. Unter dem Motto „Der Weg des Wassers“ führte Klärwerksleiter Frank Sieve eine Gruppe durch die verschiedenen Stationen der Abwasseraufbereitung und gab dabei spannende Einblicke in die tägliche Arbeit der Anlage.
Kreis Vechta. Das Klärwerk Vechta übernimmt eine zentrale Rolle für die Region: Täglich werden rund 6000 Kubikmeter Abwasser aus Vechta, Langförden, Lutten und Hagstedt gereinigt. Der Reinigungsprozess ist mehrstufig und umfasst mechanische, biologische und chemische Verfahren. Zunächst werden grobe Bestandteile entfernt, anschließend sorgen Mikroorganismen für den Abbau organischer Stoffe, bevor das Wasser abschließend chemisch behandelt wird. Erst danach wird es sauber in den Moorbach eingeleitet.
Ein besonderer Höhepunkt der Führung war die Vorstellung der Energiegewinnung im Klärwerk. Das im Faulturm entstehende Gas wird direkt vor Ort genutzt, um die Anlage zu beheizen sowie Strom und Warmwasser für den Betrieb zu erzeugen. Damit ist das Klärwerk weitgehend energetisch autark und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Abwasserreinigung, traditionell einer der größten Energieverbraucher in Kommunen, wird so deutlich nachhaltiger gestaltet.
Während der Führung beantwortete Frank Sieve zahlreiche Fragen der Gäste. So wurde etwa das Thema angesprochen, ob das Wasser in der Kläranlage im Winter gefrieren könne. Diese Sorge konnte Sieve entkräften: Die Leitungen verlaufen unterirdisch und das eingelieferte Abwasser bleibt durchgehend warm – auch bei niedrigen Außentemperaturen.
Neben der eigentlichen Abwasserreinigung betreibt das Klärwerk Vechta ein umfangreiches Kanalnetz mit rund 184 Kilometern Regenwasser- und 235 Kilometern Schmutzwasserkanälen. Hinzu kommen zahlreiche Pumpwerke und Regenrückhaltebecken, die für einen geordneten Abfluss und eine sichere Entwässerung sorgen.









