pm/ak Dümmerlohausen/Cloppenburg/Hamburg/Schweden. Fast drei Jahrzehnte nach dem Mord an Nenad Gajanovic im August 1996 vermeldet die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta einen bedeutenden Fortschritt in den Ermittlungen. Die Mordkommission „Gajo 96“ hat am Donnerstag, 20. Februar, in Zusammenarbeit mit der Polizei Hamburg, schwedischen Strafverfolgungsbehörden und EUROPOL Durchsuchungen bei drei Tatverdächtigen in Hamburg und Schweden durchgeführt. Das damals 35-jährige Opfer war nahe des Dümmer Sees durch einen Jäger an der heutigen L853 neben einem roten VW Golf aufgefunden worden.
2019 war das Ermittlungsverfahren angesichts neuer Analysemethoden und einer Überprüfung alter Akten wiederaufgerollt worden. Neue Analysemethoden führten zur Wiederaufnahme der Ermittlungen und im September 2024 zur Gründung der Mordkommission „Gajo 96“ – benannt nach dem Spitznamen des Mordopfers und dem Jahr seiner Ermordung. Eine Medienoffensive im September 2024, die einen True-Crime-Kurzfilm und die Einrichtung eines anonymen Hinweisportals umfasste, brachte neue Spuren. Die Polizei setzte eine Belohnung von 5.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus.
Die Ermittlungen erstreckten sich über Landesgrenzen hinweg. EUROPOL und Strafverfolgungsbehörden aus Schweden und den Niederlanden unterstützten die Mordkommission bei ihrer Arbeit. Die neuen Ermittlungsansätze führten zu drei Tatverdächtigen mit Lebensmittelpunkten in Hamburg und Schweden. Bei den Durchsuchungen ihrer Privatwohnsitze wurden Beweismittel sichergestellt, die nun in Cloppenburg ausgewertet werden. Zu Festnahmen kam es bislang allerdings noch nicht.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass weitere Personen in den Mordfall verstrickt sein könnten. Das Hinweisportal (erreichbar unter nds.hinweisportal.de/moko-gajo-96) bleibt weiterhin zugänglich, und die Polizei bittet weiterhin um Mithilfe aus der Bevölkerung. Hinweise können auch unter Tel. 04471/1860-200 gegeben werden. Weiterhin gilt: Hinweise, die zur Aufklärung führen, werden mit 5.000 Euro belohnt. Den Kurzfilm zum Fall können Interessierte online anschauen, siehe QR-Code.