pm Kreis Cloppenburg Vergangenen Montag (22.11.) traf sich der CDU-Kreisverband Cloppenburg, um über die Krankenhausversorgung zu sprechen. Das Format „reden wir drüber” fand unter strengend Hygienevorschriften statt. Hauptreferent war Vebeto-Geschäftsführer Dr. Hannes Dahnke.
„Wir als CDU im Landkreis Cloppenburg kämpfen für unsere drei Krankenhäuser in Cloppenburg, Friesoythe und Löningen. Aber wir sehen, dass sich die Krankenhauslandschaft verändert und wir auch bei uns vor Ort nicht stehen bleiben dürfen. Wir wollen diesen Prozess bei uns im Landkreis aktiv begleiten und moderieren“, so der Kreisvorsitzende Christoph Eilers zu Beginn der Veranstaltung.
Hauptreferent des Abends war Dr. Hannes Dahnke, Geschäftsführer der Vebeto GmbH, der den Teilnehmern zunächst mit konkreten Beispielen heutige Ansätze für eine datenbasierte Krankenhausplanung in Deutschland vorstellte: „Nehmen wir das Beispiel Blinddarm: Wir kennen die Bevölkerungsdichte, das Geschlecht und das Alter der örtlichen Bevölkerung aus öffentlich zugänglichen Gesundheitsdaten. Kombiniert man diese intelligent mit aktuellen Statistiken zu Blinddarmerkrankungen und mit den Qualitätsberichten der Krankenhäuser in der Region, dann können wir daraus ableiten, ob die lokale Bevölkerung das nahe gelegene Haus aufsucht oder für eine Behandlung in weiter entfernte Klinken fährt.“
Dr. Hannes Dahnke kam zu dem Ergebnis, dass der Landkreis Cloppenburg eine flächendeckend gut ausgebaute Grund- und Regelversorgung besitzt und die Krankenhäuser in Cloppenburg, Friesoythe und Löningen jeweils zukunftsfähige Spezialisierungen mit überregionaler Bedeutung entwickelt hätten. So gäbe es kein Krankenhaus im ganzen Norden von Niedersachsen, das ein vergleichbares Zentrum für die Adipositaschirurgie habe wie Friesoythe. Das St. Josefs-Hospital Cloppenburg habe sich zu einem überregionalen Zentrum für Gefäßchirurgie und die St. Anna-Klinik Löningen für Urologie entwickelt.
„Die reine Größe eines Klinikums ist kein valider Wert, um zu beurteilen, wie gut ein Krankenhaus in seiner Behandlungsqualität ist“, schlussfolgerte Dr. Hannes Dahnke. „Entscheidend ist, dass jedes Haus die Fachgebiete weiterhin anbietet und ausbaut, die es heute schon besonders gut kann. Solche Spezialisierungen haben viele Vorteile für die Patienten.“ Deshalb plädierte er dafür, dass die Kliniken im Landkreis sich in ihren bereits vorhandenen Spezialisierungen aufeinander abstimmen sollten. „Nicht jedes Haus muss jedes Fachgebiet anbieten. Denn die Daten zeigen, dass Patienten trotz entsprechender Angebote vor Ort nicht immer das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen.“
Zusammenfassend wurde den Teilnehmern deutlich, dass sich die Krankenhausplanung nicht an Kreisgrenzen orientiert. Christoph Eilers kündigte an, dass er in seiner Funktion als Landtagsabgeordneter alle Verantwortlichen der Krankenhäuser zeitnah zu einem Gespräch einladen wird. „Wichtigstes Ziel ist es mit Blick auf die anstehenden Veränderungen, die individuellen Planungen der Krankenhäuser besser abzustimmen und sie dabei politisch zu begleiten“, so Christoph Eilers.