Von Gaby Westerkamp
Cappeln. Scheppernd landen alte Metallrohre im Container, alle paar Minuten dröhnt die nächste Karre mit Bauschutt hinterher. Die Handwerker auf der Baustelle können auf ein Pressegespräch draußen vor der Tür keine Rücksicht nehmen: Das Zeitfenster ist eng und es muss vorwärts gehen mit der Sanierung der Cappelner Sporthalle. Denn schon Ende September sollen die aktuellen Umbauarbeiten fertig gestellt sein. Besser schon am 5. September: Dann werden nebenan die neuen i-Dötzchen eingeschult.
Aktuell, das heißt, erst einmal geht es um die Erneuerung der Umkleideräume und Sanitäranlagen. Sämtliche Wasserleitungen der 1978 erbauten und zuletzt 1990 renovierten Halle müssen nach heutigen Hygienestandards neu installiert werden. In den Kabinen ist das zarte Himmelblau der 70er-Jahre-Kacheln bald Geschichte; Boden, Wandfliesen und Decken werden neu gemacht. Gleiches gilt für die Gasheizungsanlage und außerdem wird eine moderne Lüftungsanlage eingebaut.
Im Foyer ersetzt künftig eine neue Trockenbaudecke die alte Holzvertäfelung, die aus Brandschutzgründen rausgerissen wird. Auch die Innentüren zur Halle werden gegen moderne Brandschutztüren ausgetauscht. Viel zu tun hat auch der Elektriker, denn viele abgängige Leitungen sind zu erneuern, Brandmelder und Fluchtwegkennzeichnungen werden montiert und die komplette Beleuchtung erstrahlt künftig in energiesparender LED-Technik.
Die komplette Sanierung, die 1,5 Millionen kosten wird, umfasst noch einiges mehr. Das komplette Dach muss erneuert werden und die Halle bekommt einen neuen Schwingboden und neue Prellwände. Eigentlich sollte das ganze Projekt in einem Komplettpaket abgewickelt werden. Aber die pandemie-bedingten Engpässe auf dem Baustoffmarkt machten den ohnehin recht engen Zeitplan letztlich unmöglich. So haben die Sandwich-Paneele fürs Dach inzwischen 12 Wochen Lieferzeit, auf die Schwingtüren für die Geräte-Räume muss man sogar 48 Wochen warten. Deshalb entschieden Politik und Verwaltung, das Ganze in zwei Etappen anzugehen. Die erste ist gerade in vollem Gange, die zweite mit Dach und Boden folgt dann im Sommer 2022.
Die Zusage des Landes Niedersachsen für 400.000 Euro Förderzuschuss bleibt aber gültig: Die beantragte Verlängerung wurde inzwischen genehmigt.