Arbeiten zusammen an der kommunalen Wärmeplanung (v.l.): Julian Binczyk und Gerd Niemann von EWE Netz, Andreas Freesemann, Bürgermeister Nils Anhuth und Maja Peters von der Gemeinde. Foto: Gemeinde Barßel

Die Projektlaufzeit für die „Kommunale Wärmeplanung“ beträgt ein Jahr. Am Ende soll ein Maßnahmenkatalog zur Reduzierung von Treibhausemissionen vorliegen.

Barßel. Die Gemeinde Barßel startet den Wärmewende-Prozess. Nach einer Ausschreibung für die „Kommunale Wärmeplanung“ hat die Gemeinde den regionalen Energienetzbetreiber EWE Netz beauftragt. Ein erster Austausch zwischen Bürgermeister Nils Anhuth, 1. Gemeinderat Michael Sope, Andreas Freesemann und Maja Peters vom Bauamt als Vertreter der Gemeinde Barßel, sowie Julian Binczyk und Gerd Niemann von EWE Netz zum einjährigen Planungsprozess fand jüngst statt.

Das Projekt „Kommunale Wärmeplanung für Barßel“ wird im Januar mit einer Kick-Off-Veranstaltung starten. Nach einer einjährigen Projektlaufzeit wird es eine Transformationsstrategie mit einem Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Treibhausemmissionen für die Wärmeversorgung innerhalb der Kommune Barßel geben. Anschließend müssen laut niedersächsischem Klimagesetz mindestens fünf dieser Maßnahmen in den darauffolgenden fünf Jahren umgesetzt werden.
Das Ziel der Kommunalen Wärmeplanung ist es, in den Städten und Gemeinden eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 zu ermöglichen. Damit dies gelingt, müssen die Kommunen systematisch untersuchen, welche Potenziale und Handlungsmöglichkeiten zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung bestehen und wie diese genutzt werden können.

„Unsere Gemeinde ist gesetzlich noch nicht verpflichtet, eine Kommunale Wärmeplanung umzusetzen. Dennoch haben wir uns frühzeitig mit der Thematik auseinandergesetzt, entsprechende Fördermittel beantragt und zugesagt bekommen. Als eine der ersten Kommunen in der Größe beginnen wir nun gemeinsam mit EWE Netz mit dem Wärmeplanungsprozess“, sagt Bürgermeister Nils Anhuth.

Durch die Kommunale Wärmeplanung erhofft sich die Gemeinde Barßel klare Erkenntnisse über die Ausgangssituation in der Kommune, um gemeinsam mit Akteuren vor Ort konkrete Entwicklungspfade und Projektansätze zu definieren. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit EWE Netz. Der Energienetzbetreiber verfügt über fachliche Expertise in Bezug auf den Transport, die Speicherung und die effizienten Nutzung der verschiedenen Energieträger. Gleichzeitig hat EWE Netz vertiefte Kenntnisse über Gegebenheiten bei uns in der Gemeinde“, erläutert Nils Anhuth zur Auftragsvergabe.

Gemeinsam entsteht jetzt der Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft in Barßel. „Wir freuen uns, dass wir den Auftrag von der Gemeinde Barßel erhalten haben, sie bei der Erstellung der Wärmewendestrategie zu unterstützen. Dafür haben wir ein ganzheitliches Lösungspaket entwickelt. Es stellt sicher, dass alle gesetzlichen Anforderungen und die Bedürfnisse der Gemeinde berücksichtigt werden“, so Gerd Niemann, Kommunalbetreuer bei EWE Netz.

Die Kommunale Wärmeplanung ist eines von zahlreichen Klimaschutzprojekten in Barßel. „Neben den großen baulichen Maßnahmen für Energieeinsparung und Klimaschutz wie zum Beispiel dem Neubau des Rathauses mit klimaneutraler Wärmeversorgung über eine Wärmepumpe oder den energetischen Sanierungen anderer kommunaler Liegenschaften sind hier aber auch kleinere Maßnahmen zur Sensibilisierung wie die Aktion Stadtradeln oder der Blühwiesen-Wettbewerb „Barßel blüht auf“ von besonderer Bedeutung“, erläutert Anhuth.