Trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Oldenburger Münsterland für den vergangenen Monat ist der Arbeitsmarkt weitgehend robust. Die Quote: 4,0 Prozent mit 7851 Arbeitslosen.
pm/ak Oldenburger Münsterland. Während im Kreis Vechta 3465 Menschen (3,8 %) im Juli arbeitslos gemeldet waren, waren es im Kreis Cloppenburg 4386 Menschen (4,2 %). Auf das OM-Gebiet gesehen sind das 6,5 Prozent mehr als im Juni. Im Vorjahr sind es nun 590 Arbeitslose mehr. Die Quote: 3,8 Prozent.
Den Anstieg um 481 Arbeitslose im Vergleich zum Juni sieht Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Vechta, in erster Linie saisonal begründet. „Zum einen sind es die Arbeitslosmeldungen der Schul- und Ausbildungsabsolventen, die sich in den letzten Wochen verstärkt neu in der Arbeitsagentur gemeldet haben. Hinzu kommen weitere Faktoren wie das Quartalsende, zudem Entlassungen vorgenommen werden oder befristete Arbeitsverträge auslaufen”, so Heliosch.
Zusätzlich wirke sich der Beginn der Sommerferien auch auf die Einstellungsprozesse in den Unternehmen aus, teilt sie mit. Allein im Juli haben sich laut Arbeitsagentur im Vergleich zum Juni 221 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet. Der Effekt, dass sich junge Menschen nach ihrem Schulabschluss oder der Ausbildung zunächst arbeitslos melden, ist laut der Agentur-Chefin für die Sommermonate üblich und oft nur von kurzer Dauer, da ein Großteil eine berufliche Perspektive in Aussicht hat.
Auffällig sei laut der Expertin dagegen der starke Rückgang an gemeldeten Stellen. Dies in Kombination mit der im zweiten Monat bemerkbar größeren Zurückhaltung bei der Neueinstellung bleibt laut Arbeitsagentur weiter zu beobachten. In Zahlen: Im Juli wurden dem Arbeitgeberservice 569 neue Stellen gemeldet. 164 bzw 22,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die neuen Arbeitsstellen wurden im Juli primär für die Branchen Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (134 neue Stellen), Baugewerbe (51) sowie im Einzelhandel (44) gemeldet. Der durchschnittliche Bestand an gemeldeten Stellen sank gegenüber Juli 2022 um 1178 bzw. 27,4 Prozent auf 3115. Eine Einschätzung der Konsequenzen wird aufgrund der im Juli stark auf den Arbeitsmarkt wirken-den saisonalen Effekte erschwert.
Blick auf den Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres haben sich 1945 Bewerber zur Suche einer Ausbildungsstelle gemeldet – 68 bzw. 3,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich wurden dem Arbeitgeberservice und dem Jobcenter 3152 freie Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet – 7 bzw. 0,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mitte Juli waren 457 Bewerber noch unversorgt (5,2 % weniger als im Vorjahr) und 1368 Ausbildungsstellen noch unbesetzt (8,0 % weniger als im Vorjahr).