In einer Sporthalle wurde der Zusammenprall zweier Athletinnen simuliert. Foto: DRK/Nolting

Lindern. Blaulicht, Teamwork und jede Menge Adrenalin: Beim 41. Kreiswettbewerb der DRK-Bereitschaften im Landkreis Cloppenburg trafen sich etwa 55 Rotkreuzler in insgesamt zehn engagierten Mannschaften aus dem gesamten Kreisgebiet sowie der benachbarten Wesermarsch aufeinander – und stellten ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Aus dem Kreisgebiet waren die Teams aus Essen, Emstek, Friesoythe, zwei Mannschaften aus Molbergen, Lastrup, zwei Mannschaften aus Garrel, und Cloppenburg mit dabei. Das Gastteam aus der Wesermarsch trat im Rahmen des Landeswettbewerbs an.

Der Wettbewerb bot nicht nur einen spannenden Leistungsvergleich, sondern zeigte auch der Öffentlichkeit eindrucksvoll, wie vielfältig und fordernd der Alltag im Ehrenamt des DRK sein kann. Von Verkehrsunfällen bis hin zu chemischen Reaktionen im Putzmittelraum – die simulierten Aufgaben erforderten medizinisches Fachwissen, zwischenmenschliches Feingefühl und eine professionelle Kommunikation im Einsatz.

Schon die erste Station des Wettbewerbs war filmreif: Ein tobendes Konzert mit zwei Rap-Stars geriet aus dem Ruder, als ein Zuschauer einen epileptischen Anfall erlitt und einer der Musiker sich am Fuß verletzte. Zwischen feiernder Menge, skeptischem Bodyguard und lautem Bass galt es für die Einsatzkräfte, souverän Erste Hilfe zu leisten – und gleichzeitig die Situation zu deeskalieren.

In einer weiteren Aufgabe kollidierten ein Turner und eine Sicherungsperson während einer Gymnastikvorführung. Ein Brillenhämatom und eine stark blutende Stirnverletzung stellten die Teams in der Sporthalle auf eine harte Probe. Hinzu kam noch das Herzleiden des Trainers.

Realitätsnah ging es auch in der Schule zu: Ein Putzmittelraum wurde zur Gefahrenzone, als Reinigungskräfte mit ätzenden Substanzen in Kontakt kamen. Die Einsatzkräfte mussten schnell entscheiden – bei Atemnot, Verätzungen und chemischen Dämpfen in der Luft galt es, nicht die Nerven zu verlieren.

Auf dem Hof Wübben wurde ein Einsatz mit schwer verletzten Fallschirmspringern simuliert – inklusive aufgeregtem Ausbilder, der die Arbeit der Einsatzkräfte massiv behinderte. Auch beim ‚Essen auf Rädern‘ verlief nicht alles reibungslos: Ein Verkehrsunfall mit einem Rollerfahrer und mehreren Verletzten stellte die Teilnehmer vor komplexe Herausforderungen.

Ein besonders eindrucksvolles Szenario spielte sich im Keller einer Bank ab: Ein eingeklemmtes Kind, ein panisches Geschwisterkind und eine weiteren Person, die im Affekt einen Herzstillstand erleidet – die Mannschaften mussten innerhalb weniger Sekunden Prioritäten setzen und lebensrettende Maßnahmen einleiten.

Am Ende eines fordernden Wettbewerbstages konnte sich das Team Garrel II gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Die Gruppe überzeugte nicht nur mit medizinischem Fachwissen und präziser Notfallversorgung, sondern auch mit klarem Teamwork und souveränem Auftreten in stressigen Situationen. Damit sichert sich Garrel nicht nur den Titel beim 41. Kreiswettbewerb, sondern auch die Ehre und Verantwortung, den DRK-Landesverband Oldenburg beim kommenden Bundeswettbewerb in Fulda zu vertreten.
„Der Moment, als klar war, dass wir gewonnen haben, war einfach unfassbar – irgendwie surreal“, sagt Christopher Palys, der als Gruppenführer der siegreichen Mannschaft fungierte.

„Wir sind ohne großen Erwartungsdruck angetreten, eher aus Spaß und weil wir Lust auf den Wettbewerb hatten. Dass es dann für Platz eins reicht, haut uns echt um. […] Wir sind absolut zufrieden mit dem Ergebnis und freuen uns riesig, Cloppenburg und den DRK-Landeswettbewerb beim Bundeswettbewerb in Fulda im September zu vertreten.“