
pm/amw Old. Münsterland. Ein Menschenleben gerettet, sexuellen Übergriff verhindert und Einbrecher an der Flucht gehindert: Mit diesen beherzten Taten haben sich acht Menschen aus dem Oldenburger Münsterland eine Auszeichnung für Zivilcourage verdient.
Eine entsprechende Würdigung durften sie jetzt während der Deligiertentagung des Heimatbundes für das Oldenburger Münsterland aus den Händen von Heimatbund-Präsidentin Manuela Honkomp und Hendrik Vieth, Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, entgegen nehmen.
„Die heutigen Auszeichnungen sind herausragende Beispiele für Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit, die unsere Gesellschaft ausmachen. Diese Menschen haben Mut und Herz gezeigt und sind geistesgegenwärtig eingeschritten. Das verdient Respekt und unsere Anerkennung“, betonte Vieth. „Durch Ihr beherztes Einschreiten haben Sie nicht nur einen Beitrag zur Verhinderung beziehungsweise Verfolgung von Straftaten geleistet, Menschen und deren Zukunft gerettet, sondern auch einen großen Beitrag für die Sicherheit in dieser Region geleistet. Ich hoffe, dass Ihre Verdienste und diese Anerkennungen Anreiz für andere sind, sich ebenfalls couragiert für andere, unsere Region und unsere Gesellschaft einzusetzen.“
Ausgezeichnet wurden die acht Geehrten wegen folgender Ereignisse: Im Oktober 2024 entdeckte Marleen Vecchio an der B69 in Cloppenburg einen medizinischen Notfall. Ein 70-Jähriger war aufgrund einer geplatzten Krampfader und dem resultierenden Blutverlust mit seiner Sattelzugmaschine von der Fahrbahn abgekommen. Vecchio zögerte nicht und begab sich zu dem Fahrzeugführer der Sattelzugmaschine. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 70-Jährige bereits viel Blut verloren und schwebte in Lebensgefahr. Die Ersthelferin machte den vorbeifahrenden Verkehr auf den Notfall aufmerksam. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer fuhren am Ereignisort vorbei ohne zu helfen. Nicht so die Familie Seciri. Diese hielt sofort an und gemeinsam stoppten sie die Blutungen, trugen den Verletzten aus dem Führerhaus und brachten ihn in eine stabile Seitenlage. Nach kurzer Zeit trafen der Rettungsdienst sowie ein Notarzt ein. Der 70-Jährige überlebte durch das beherzte Verhalten der Ersthelfer.
Im zweiten Fall konnte durch das engagierte Handeln von Bisar Burunacik im November 2024 im Cloppenburger Soestebad ein mutmaßlich geplanter sexueller Übergriff auf zwei Mädchen verhindert werden. Burunacik war von einem 13-jährigen Mädchen angesprochen worden, ob er derjenige sei, mit dem es sich übers Internet verabredet habe. Der 20-Jährige verneinte und behielt das Mädchen und dessen elfjährige Freundin im Auge, da ihm Situation merkwürdig vorkam. Nur wenig später nahmen die Mädchen mit einem 24-jährigen Mann Kontakt auf. Burunacik beobachtete die Situation weiter, sprach den Mann an und erkundigte sich, wieso er sich mit den noch sehr jungen Mädchen unterhält. Daraufhin wollte der Angesprochene das Bad verlassen, konnte aber von Burunacik und einer Schwimmmeisterin daran gehindert werden bis die Polizei eintraf. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann die Mädchen mit einer „Überraschung“ in sein Auto locken wollte. Er hatte über 400 Kilometer zurücklegt, um sich mit den Kindern im Schwimmbad zu treffen.
Im dritten Fall hatten Danilo Gessing und Arkadij Michel aus Goldenstedt im vergangenen August zwei Einbrecher an der Flucht gehindert. Die Einbrecher hatten die Terassentür eines Wohnhauses aufgehebelt, wareb von der Bewohnerin gestört worden und flüchteten zu Fuß. Über eine Nachricht in einem Messenger Dienst hörten die Nachbarn Gessing und Michel von dem versuchten Einbruch in ihrer Straße. Daraufhin beobachteten sie die Straße und stellten gleichzeitig ein ihnen unbekanntes und unverschlossenes Auto fest. Sie vermuteten, dass es sich um das Fluchtfahrzeug handeln könnte und nahmen geistesgegenwärtig die steckenden Schlüssel an sich. Als die Täter nun zum Fahrzeug zurückkehrten, mussten sie zu Fuß flüchten und konnten wenig später festgenommen werden.









