Der Behinderten-Beirat überreichte Bürgermeister Neidhard Varnhorn (2.v.r.) und Sachgebietsleiterin Sabine Moorbrink (2.v.l) die Auswertung der Fragebogen-Aktion. Vorsitzender Franz-Josef Norrenbrock (Mitte) erläuterte die Ergebnisse. Foto: Stadt Cloppenburg/Westerkamp

Cloppenburg.
Wie barrierefrei ist Cloppenburg – und wo gibt es noch Nachholbedarf? Dieser Frage ist der Behindertenbeirat der Stadt mit einer Umfrage nachgegangen. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt viele konkrete Ansatzpunkte, um den Alltag für Menschen mit Handicap spürbar zu verbessern.

Eine Stadt ohne Barrieren ist für rund zehn Prozent der Menschen unentbehrlich, für etwa 40 Prozent notwendig – und für alle ein Gewinn. Mit diesem Grundsatz vor Augen hat der Behindertenbeirat der Stadt Cloppenburg im Sommer 2024 eine Fragebogenaktion gestartet. Ziel war es, von Menschen mit Handicap direkt zu erfahren, wo es im Stadtgebiet Verbesserungsbedarf gibt. Jetzt stellte der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Franz-Josef Norrenbrock, die Ergebnisse vor.

„Die Rückmeldungen zeigen, wo wir als Stadt noch besser werden können“, betont Bürgermeister Neidhard Varnhorn. „Barrierefreiheit ist kein Sonderwunsch, sondern ein Stück Lebensqualität für alle – von jungen Familien mit Kinderwagen bis zu Seniorinnen und Senioren mit Rollatoren. Es geht darum, unsere Stadt für alle Menschen zugänglicher zu machen.“

Gewünscht wurde u.a. ein durchgehendes Bodenleitsystem in der Innenstadt. Auch Automatiktüren in allen öffentlichen Gebäuden sowie zusätzliche Bedarfsampeln, Bordsteinabsenkungen und ertastbare Straßennamen wurden genannt. Zudem wünschen sich die Teilnehmenden mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen und Kontrollen, um die Sicherheit für Menschen mit Handicap zu erhöhen.
Zudem sieht der Beirat Handlungsbedarf bezüglich Wahrnehmung und Wertschätzung: „Menschen mit Behinderungen ernst nehmen“ – das war ein wichtiger Appell aus der Befragung, berichtete Norrenbrock. Deshalb will der Beirat seine Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit ausbauen.

Alle, die den Beirat für Menschen mit Behinderungen unterstützen und/oder in dem Gremium mitwirken möchten, „sind herzlich eingeladen“, betont Norrenbrock: „Meldet euch! Sprecht uns an! Redet mit uns. Lasst uns gemeinsam praxisorientierte Lösungen entwickeln!“ Kontaktdaten finden Interessierte online unter www.cloppenburg.de/familie-soziales/soziales/beirat-fuer-menschen-mit-behinderungen.