Stießen auf ein hoffentlich friedlicheres Jahr 2025 an: Die Festrednerin Professorin Dr. Ilse Nagelschmidt aus Leipzig (links) und Cloppenburgs Bürgermeister Neidhard Varnhorn (rechts). Foto: Heidkamp

Von Andreas Heidkamp

Cloppenburg. Ganz im Zeichen eines positiv geprägten Rückblicks auf das abgelaufene Jahr 2024 stand der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Cloppenburg. „Cloppenburg ist in Bewegung. Wir haben gemeinsam viel geschafft“, erklärte Bürgermeister Varnhorn vor 250 Gästen. Mit aktuell 38.400 Einwohner aus 105 Nationen sei Cloppenburg eine lebendige und vielfältige Stadt voller Perspektiven, die weiterhin wachse, bunter wird und sich immer weiterentwickle. Nicht nur zum Arbeiten, sondern mit einem erneuten Geburtenüberschuss von 34 Menschen sei Cloppenburg auch eine Stadt zum Leben.
Die Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“, die erfolgreich gestarteten Jugendprojekte „Summer JiM“ und das Open-Air-Kino im Mehrgenerationenpark beschrieb Varnhorn als erfolgreiche Bemühungen, die Stadt für Familien attraktiv und lebenswert zu gestalten.

Trotz politisch, wirtschaftlich und finanziell schwieriger Zeiten habe sich die Stadt nicht entmutigen lassen, die Sanierung der Mühlenstraße, die komplette Neugestaltung des Antoniusplatzes als auch den Neubau einer Kita an der Kornblumenstraße und den Planungsauftrag für die Sanierung der Münsterlandhalle umzusetzen.
Die kostenfreie Nutzung des Citybus bis Ende Juni 2025, und die Einführung des Stadtgutscheins „echtGutschein“ seien weitere Attraktivitäten. Zentrales Anliegen bleibe die Kinderbetreuung, die Integration Geflüchteter und die Finanzierung der Ganztagsschule. Die Stadt müsse gemeinsam mit dem Landkreis und der kommunalen Gemeinschaft an einer besseren Perspektive arbeiten.

„Sie sind unermüdlich, unersetzbar und das ohne viel Aufhebens“, beschrieb Neidhard Varnhorn die vielen ehrenamtlich Engagierten als Rückgrat der Gemeinschaft. „Sie alle machen unsere Stadt lebens- und liebenswert. Sie alle sorgen dafür, dass unsere Demokratie lebt und funktioniert. Ganz herzlichen Dank und mein höchster Respekt dafür“, würdigte der Bürgermeister deren Einsatz.

Mobilität und Klimaschutzmaßnahmen seien auch 2025 die zentralen Themen. Ziel sei die Gestaltung des öffentlichen Raumes, der für alle gleichermaßen funktional, klimaschonend und erlebbar wird. Ab sofort steige die Stadt ein in eine optimierte Verkehrsführung für Autos, sichere Verkehrswege für Fußgänger und bessere Bedingungen für Fahrradfahrer.

Weitere Projekte sind der Klimaschutz für das gesamte Stadtgebiet bis 2040, alle städtischen Gebäude und Liegenschaft bereits bis 2025, der Bau eines neues Mobilitätszentrums sowie die Planung und Erschließung des Baugebietes Freesien Straße/Krapendorfer Kämpe und von Gewerbegrundstücken – „Lassen sie uns die Herausforderungen mutig anpacken“, so der Bürgermeister und zitierte den Sänger David Bowie. „Ich weiß nicht, wohin ich von hier aus gehe, aber ich verspreche, es wird nicht langweilig sein.“

Die Festrede zum Thema „Die Freiheit des Denkens und des Handels“ hielt Professorin Dr. Ilse Nagelschmidt aus Leipzig. Sie ermutigte in ihrer Rede zum Schutz der demokratischen Gesellschaft. Mit Bertha von Suttner (1843-1914) und Christa Wolf (1929-2011) beschrieb sie zwei Frauen, die um die Freiheit des Einzelnen in Zeiten von Kriegsgefahren und Kriegen gerungen, Angriffen widerstanden und somit Denk- und Handlungsräume für künftige Generationen eröffnet haben.

Es gelte daran zu denken, „Deutschland in einer immer globaler werdenden Welt zu stärken, uns auf unsere Kräfte zu besinnen und standfest in allen Lebenslagen zu sein!“, appellierte die Professorin am Ende ihres Vortrags für die Teilnahme an der Bundestagswahl.

Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang von der Bigband „JazzSelection“, dem Jugendjazzorchester der Gymnasien des Landkreises Cloppenburg unter der Leitung von Thomas Stanko.