Vertreter von Stadt und Islamischen Kulturverein besichtigen den Bau der Moschee am Mühlenkamp: Tugba Alalmis, Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet, der Vorsitzende des Islamischen Kulturvereins Ahmet Öncü, Bauamtsleiter Ralf Blömer, Imam Yuzuf Kormaz, Bauleiter Fikret Kirak und Evren Demirkol (von links). Foto: Tombrägel

Lohne.
Bei einem Besuch des Islamischen Kulturvereins Lohne informierte sich Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet besuchte über den Baufortschritt der Moschee, die voraussichtlich im kommenden Jahr am Mühlenkamp fertiggestellt wird. Auch das viel diskutierte Thema der Bestattungsmöglichkeiten für muslimische Bürger in Lohne stand dabei im Fokus.

In einem offenen und konstruktiven Dialog warb die Bürgermeisterin für eine pragmatische Lösung: die Schaffung eines muslimischen Gräberfelds auf dem katholischen Friedhof St. Gertrud in der Innenstadt. Erste Gespräche mit der katholischen Kirchengemeinde seien vielversprechend verlaufen. Auch Weihbischof Wilfried Theising habe seine Unterstützung für das Vorhaben bereits zugesagt. „Diese Lösung ist nicht nur zeitnah umsetzbar, sondern unterstreicht auch, dass die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger über den Tod hinaus ihren Platz in der Mitte unserer Stadt haben“, so Dr. Voet. Dies sei ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts.

Die bisherige Planung, einen neuen Friedhof in kommunaler Trägerschaft außerhalb der Stadt in Brägel zu schaffen, sei laut Dr. Voet mit erheblichen Herausforderungen verbunden. „Die komplette Neuanlage eines kommunalen Friedhofs erfordert umfangreiche Planungen, den Aufbau neuer Infrastrukturen nebst Verwaltung, ist also mit ganz erheblichen Investitions- und Betriebskosten verbunden“, erklärte sie. Zu erwarten ist, dass die anfänglichen Nutzungszahlen jährlich im einstelligen Bereich liegen, was bei Umlegung der Kosten zu sehr hohen Bestattungskosten führen würde. Vor diesem Hintergrund sei zudem fraglich, ob ein kommunaler Friedhof überhaupt angenommen würde.

Ein muslimisches Gräberfeld auf dem katholischen Friedhof wäre das erste seiner Art im Oldenburger Münsterland. Es sei eine machbare, ressourcenschonende und kostengünstigere Option. Die Nutzung bestehender Strukturen ermögliche auch eine schnellere Umsetzung. „Wir können hier von erfolgreichen Beispielen lernen“, betonte die Bürgermeisterin. Sie verwies auf die Stadt Bad Bentheim, wo muslimische Bestattungen ebenfalls auf einem katholischen Friedhof ermöglicht wurden.