Kritisch verfolgten die Schiedsrichter die Aufgaben an den insgesamt 16 Stationen (gr. Bild). Die jeweiligen Szenarien wurden täuschend echt simuliert (kl. Bild). Fotos: ah

ah Garrel. Deutschlands bestes DRK-Rettungsteam kommt aus Essen/Oldenburg. Die Rot-Kreuzler aus Essen hatten beim Finale anlässlich des 62. Bundeswettbewerb am vergangenen Samstag an der Thülsfleder Talsperre mit 6.540 Punkten (91,1%) die Nase deutlich vor der DRK-Ortvereinigung Aichstetten (Baden-Württemberg), die auf 6.385 (88,9%) Punkte kam. Mit über 700 Kilometern hatte dieses Team auch die weiteste Anreise auf sich zu nehmen.

Insgesamt 14 Teams aus den 19 DRK-Landesverbänden hatten sich für den Bundeswettbewerb qualifiziert, um ihr Können und ihre Teamarbeit unter Beweis zu stellen. Schauplatz für die Übungen in Erster Hilfe, Sanitäts- oder Betreuungsdienst war ein mit 16 Stationen gespickter Parcours an der Thülsfelder Talsperre, der den Teilnehmern alles abverlangte. Personen, die vergiftete Pilze gegessen hatten, Schlaganfall, Reanimierung eines Neugeborenen, abgetrennte Gliedmaßen, abgestürzte Fallschirmspringer, ein Grillunfall mit Verbrennungen, ein Herzinfarkt – es waren Situationen, die auch in der Realität häufig vorkommen. Besonders spannend waren die Erste Hilfe-Aufgaben, bei denen professionelle, geschminkte Mimen zum Einsatz kamen, um realistische Szenarien zu schaffen. Diese Stationen waren nicht nur lehrreich, sondern auch oft spektakulär und boten den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in einer praxisnahen Umgebung zu testen.

Die jeweiligen Szenarien wurden von 45 Notfalldarstellern täuschend echt simuliert. Darunter auch Amelie Fabian aus Nordhausen und Teelke Baler aus Oldenburg. Die beiden mimten zwei Frauen, die nach der Zubereitung von gesammelten Pilzen, die sich als giftig erwiesen, davon völlig berauscht waren.

„Mein Dank geht an die Menschen, die das DRK als ehrenamtliches Hobby während ihrer Freizeit ausüben. Dieses ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön während seiner Begrüßung und forderte mehr Unterstützung. Über den Bundeswettbewerb sagte der Präsident des DRK-Landesverbandes Oldenburg, Helmut Gels, in seiner Ansprache: „Es ist weit mehr als Wettbewerb, es ist ein Fest der Gemeinschaft, der Kameradschaft und der Werte, für die das Deutsche Rote Kreuz steht. Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und gegenseitiger Respekt.“ Er forderte weiterhin gleiche Rahmenbedingungen für alle ehrenamtlichen Helfer. Unabhängig von der Uniform leisten THW, Feuerwehr und das DRK einen gleichermaßen unverzichtbaren Beitrag, um die Sicherheit und das Wohl unserer Gesellschaft zu gewährleisten, sagte Gels.

Über 1500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit steckten in der Vorbereitung des Bundestreffens, bei dem zwölf Liter Kunstblut flossen. 52 Schiedsrichter sorgten für eine korrekte Bewertung der Aufgaben, 100 Helfer waren für Verpflegung, Logistik und Programm zuständig.