Oldenburg/Langförden. In Hofläden und an Marktständen hat die Zeit der heimischen Erdbeeren begonnen: Immer öfter stehen in diesen Tagen die roten, saftigen Früchte aus niedersächsischer Produktion zum Verkauf.
Das niedersächsische Hauptanbaugebiet liegt in Vechta-Langförden und hier beginnt in diesen Tagen die Freilandernte. Auf den zur Beschleunigung des Reifeprozesses mit Vlies und oder Folie abgedeckten Flächen läuft die Ernte bereits auf Hochtouren.
„Zunehmend werden bei uns weitere Sorten angebaut, so dass es aktuell ein größeres Sortenspektrum wohlschmeckender, qualitativ hochwertiger Erdbeeren gibt“, berichtet Felix Koschnick, Leiter der Versuchsstation für Beerenobst in Vechta-Langförden der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Neben guter Qualität haben die heimischen Erdbeeren gegenüber der ausländischen Konkurrenz weitere Vorzüge: Die Transportwege sind relativ kurz, zudem werden zur Erzeugung der niedersächsischen Erdbeeren keine Wasserressourcen genutzt, die in direkter Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung stehen.“
Im Freiland ist in den zurückliegenden Jahren der Anbau diverser remontierender (immer tragender Erdbeeren) Sorten etwas ausgebaut worden, um die Erntezeit auszudehnen. Um unabhängiger von Witterungseinflüssen zu sein, treiben manche Betriebe den Erdbeeranbau in Folientunneln weiter voran. Der Freilandanbau wird hingegen etwas reduziert.
Nach Angaben des Landesamts für Statistik wurden im vergangenen Jahr in Niedersachsen auf 3.000 Hektar Fläche Erdbeeren angebaut. Das waren 11 Prozent weniger als 2022. Davon entfielen 2.400 Hektar auf den Freilandanbau (-8,6 Prozent), hiervon standen 400 ha noch nicht im Ertrag. Auf weiteren 200 Hektar Fläche (+11,3 Prozent) fand der Anbau in Folientunneln beziehungsweise in Gewächshäusern statt.
Insgesamt konnten in Niedersachsen im vergangenen Jahr 27.800 Tonnen Erdbeeren geerntet werden: im Freiland 22.800 Tonnen (-22,9 Prozent) und im geschützten Anbau 5.000 Tonnen (+4,1 Prozent). Der Ertrag lag im geschützten Anbau mit 203,3 Dezitonnen (eine Dezitonne entspricht 100 Kilogramm) pro Hektar deutlich höher als im Freiland (97,1 dt/ha).
Über das LWK-Direktvermarkter-Portal „Service vom Hof“ können Verbraucher Betriebe und Hofläden in ihrer Region finden, die Erdbeeren anbieten beziehungsweise Erdbeerfelder zum Selbstpflücken haben.