„Tell Their Stories“ – in Workshops unter diesem Motto beleuchteten Schüler der BBS am Museumsdorf die Schicksale von Opfern rechter Gewalt. Sie waren Teil der gleichnamigen Wanderausstellung, die in der Schule gezeigt wurde.
Cloppenburg. Um Schüler der BBS am Museumsdorf für das Thema zu sensibilisieren, holte das Politikteam um Nicole Bruns die Wanderausstellung „Tell Their Stories“ in die Schule. Etwa 180 Schüler setzten sich anhand der Ausstellung an insgesamt vier referentengeführten Workshoptagen mit rechter Gewalt auseinander. Die vierwöchige Ausstellung stand zudem der gesamten Schülerschaft offen. So besuchten auch andere Klassen mit ihren Lehrern die Galerie und thematisierten sie im Unterricht.
In der Wanderausstellung werden die Geschichten von insgesamt 18 jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren erzählt, die in den Jahren 1943 bis 2020 durch rechte Gewalt ermordet wurden. Sie möchte zum einen an die einzelnen Menschen erinnern. Zum anderen verdeutlicht sie, dass rechte Gewalt auch bis in die Gegenwart fortbesteht. „Tell Their Stories ist eine Aufforderung, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen“, beschreibt das Niedersächsische Kultusministerium das Ziel des Projekts.
Die Idee zu dem Erinnerungsprojekt entstand 2020 im Landesjugendring Niedersachsen. Neben vielen verschiedenen Akteuren beteiligte sich 2021 auch eine Klasse der BBS am Museumsdorf an der Erstellung der Exponate. Dadurch, dass die Ausstellung von Jugendlichen für Jugendliche konzipiert wurde, bietet sie viele Identifikationspunkte. Zur Schau gestellt werden menschengroße Aufsteller, welche die Biografien der Opfer rechter Gewalt abbilden. Da es zu viele und auch nicht bekannte Opfer von rechter Gewalt gibt, gibt es in der Ausstellung ebenfalls einen Aufsteller, auf dem kein Name gedruckt und keine Geschichte notiert ist. Dieser steht symbolisch für alle weiteren Opfer. Die Auseinandersetzung mit diesen wahren Geschichten soll die Lernenden zur Reflexion und Diskussion anregen.
„Die Jugendlichen können so ganz unterschiedliche Sichtweisen einnehmen und sind dadurch persönlich viel betroffener. Die Sensibilisierung für die Gefahren von Ausgrenzung und Rassismus muss kontinuierlich erfolgen – heute mehr denn je“, fasste Bruns die Bedeutung der Aktion zusammen.