UPDATE: Angeklagter muss mehr als 13 Jahre hinter Gitter
west Emstek/Oldenburg
Die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert. Doch dieser Haltung wollte die Schwurgerichtskammer nicht folgen. Im Gegenteil: Mit der Verurteilung des 24-jährigen Angeklagten aus Emstek wegen Totschlags zu 13 Jahren und 6 Monaten hinter Gittern ging das Gericht sogar über die vom Staatsanwalt geforderte Haftstrafe von 11 Jahre. Weil es „eine erbärmliche Tat” war, so der Richter: Der Mann hatte im März 2021 das drei Monate alte Baby seiner Lebensgefährtin rabiat geschüttelt und so brutal auf eine harte Oberfläche geschlagen, dass der Säugling tödliche Kopfverletzungen erlitt. „Schiere Gewalt”, so der Richter, der keinen Zweifel an der Schuld des Angeklagten hatte und deshalb mit seinem Urteil nur knapp unter dem Höchststrafmaß blieb.
Totschlagsprozess: Baby in Emstek totgeprügelt?
West Emstek/Oldenburg Vor der Oldenburger Schwurgerichtskammer hat am heutigen Dienstag (18.01.22) der Prozess gegen einen 24-jährigen Mann aus Emstek wegen Totschlags begonnen. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine drei Monate alte Tochter gewaltsam getötet zu haben. Im Raum steht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe zwischen fünf und 15 Jahren.
Der Mann, der als voll schuldfähig gilt und in U-Haft sitzt, schwieg vor Gericht. Seine damalige Lebensgefährtin sagte dagegen aus und berichtete, dass der Beschuldigte bereits am Tag zuvor sie selbst so hart geschlagen habe, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste. Am Tattag habe sie wegen der Nachwirkungen im Bett gelegen, während ihr Partner sich um das Baby kümmern sollte und mit dem Säugling die Wohnung verließ. Was genau dann passiert ist, wird im Laufe des Verfahrens noch detailliert aufgearbeitet. Festgestellt wurde aber bereits, dass das kleine Mädchen bei der Rückkehr in die Wohnung an Atemnot litt. Das Kind wurde noch am gleichen Tag ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte aufgrund der vielfachen und schwersten Kopfverletzungen sofort Verdacht schöpften und die Polizei alarmierten. Drei Tage später starb das Baby.
Der Prozess ist auf fünf Verhandlungstage angesetzt. Am kommenden Dienstag wird er mit der Vernehmung mehrerer Randzeugen fortgesetzt, bevor am 8. Februar der Ermittlungsführer der Polizei und der medizinische Sachverständige erwartet werden.