Ein halbes Jahrhundert für das Deutsche Sportabzeichen: Mechthild Preut ist Prüferin seit 1973 – Sportabzeichentag in Barßel am 17. September
Barßel. Bekleidet mit dem weißen Sportabzeichen-Polo-Shirt, die Stoppuhr in der Hand und immer gut gelaunt – so treffen Sportlerinnen und Sportler Mechthild Preut auf dem Sportplatz am Bootshaus des Rudervereins Barßel an, wenn sie sich der Herausforderung des Deutschen Sportabzeichens in Barßel stellen möchten. Seit nunmehr 49 Jahren nimmt die pensionierte Lehrerin ehrenamtlich Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen ab und macht im kommenden Jahr das halbe Jahrhundert komplett. „Danach ist dann aber auch Schluss“, kündigt die inzwischen 70-jährige Preut in der Hoffnung an, dass der Sportabzeichen-Stützpunkt Barßel anschließend innerhalb der Gemeinde in gute Hände übergeben werden kann.
Mechthild Preut erwarb im Rahmen ihrer Sportlehrerausbildung 1973 die Prüfberechtigung für das Deutsche Sportabzeichen und begann unmittelbar mit der Abnahme der Disziplinen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Schwimmen am Albert-Magnus-Gymnasium in Friesoythe. Ihr erstes eigenes Sportabzeichen absolvierte sie bereits im Jahr zuvor. „Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich mächtig stolz war, als ich die Urkunde in den Händen hielt. Ich habe sofort die Motivation verspürt, mich im darauffolgenden Jahr unbedingt verbessern zu wollen“, erkannte Preut schnell den Reiz, den das Sportabzeichen mit sich bringt. Heute kann sie sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal keine Gold-Prüfung abgelegt hat.
Gefragt sind für das Sportabzeichen: motorische Grundfähigkeiten wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Die Anforderungen sind dabei an das jeweilige Alter der Teilnehmer angepasst. Aus jeder dieser Gruppen muss eine Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenso nachgewiesen werden muss die „Schwimmfertigkeit”.
In Barßel begann Preut mit der Sportabzeichen-Abnahme, nachdem sie 1980 aus beruflichen Gründen zur Realschule Barßel wechselte. Gemeinsam mit dem STV Barßel sorgte sie zunächst unter schwierigen Rahmenbedingungen dafür, dass das Sportabzeichen populärer wurde. „Es war alles eher Behelf. Ohne eine vernünftige Laufbahn mussten die Ausdauerläufe beispielsweise auf abgemessenen Asphaltstrecken durchgeführt werden“, so Preut über die Anfänge des in Barßel.
Mit der Gründung des Barßeler Rudervereins 1987 und der Einrichtung des Bootshauses an der Westmarkstraße im Jahr 1990 zog auch der Sportabzeichen-Stützpunkt auf die Sportanlage am Schulzentrum Barßel um. „Hier haben wir mit der 400-Meter-Laufbahn, der Weitsprunggrube sowie einer Wurf- und Kugelstoßanlage ideale Voraussetzungen, um die leichtathletischen Disziplinen anbieten zu können“, erläutert die passionierte Übungsleiterin.
Auf diesem Sportgelände wird nun auch der erste Barßeler Sportabzeichentag geplant. Am Samstag, den 17. September 2022 in der Zeit von 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr und von 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr haben Sportler, interessierte Barßeler sowie Schüler die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. „Bevor ich den Stützpunkt abgebe, möchte ich nochmal einen raushauen und die Abnahmezahlen steigern. So können wir hoffentlich auch Vereine und Einzelpersonen begeistern, die Sportabzeichen-Abnahme in unserer Hafengemeinde nach meinem Rückzug fortzuführen“, begründet Preut ihre Antriebskraft für die eintägige Veranstaltung. Interessierte können sich jederzeit bei ihr melden, um das Deutsche Sportabzeichen näher kennenzulernen und in die Prüfertätigkeit hineinzuschnuppern.
Und was kommt nach dem Sportabzeichen? „So ganz ohne Sport geht es in meinem Alltag nicht. Meine zertifizierten Gesundheitssportkurse im Ruderverein werde ich sicherlich – wenn auch etwas reduziert – weiterhin anbieten. Ansonsten werden meine außersportlichen Hobbies wie Reisen, Töpfern und Gartenarbeit weiter in den Fokus rücken“, weiß Preut bereits jetzt, dass ihr nicht langweilig werden wird.
Für die Teilnahme am Sportabzeichentag wird möglichst um vorherige Anmeldung per Mail unter dsa-barssel@ksb-cloppenburg.de gebeten. Für kurzentschlossene Sportlerinnen und Sportler ist eine spontane Teilnahme ohne Anmeldung jedoch ebenfalls möglich.