Kooperationslandwirte, OOWV und NLWKN: Vertreter aller drei Parteien – hier bei der jüngsten Kooperationsausschusssitzung versammelt – haben sich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit für den Trinkwasserschutz geeinigt. Foto: Sonia Voigt/OOWV

Cloppenburg. Auf fünf weitere Jahre der Zusammenarbeit für sauberes Trinkwasser haben sich der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) und die in seinen Trinkwassereinzugsgebieten wirtschaftenden Kooperationslandwirte mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geeinigt. Seit Januar 2024 und noch bis Ende 2028 regelt der frisch unterzeichnete Trinkwasserschutzvertrag Zuschüsse für Wasserversorger und Landwirtschaft, die sich einem gemeinsam ausgearbeiteten Schutzkonzept verpflichten.

Es beinhaltet eine kostenlose Wasserschutzberatung für die Landwirte, freiwillige Vereinbarungen über Maßnahmen zum Grundwasserschutz, insbesondere zur Nitratreduktion, und eine anschließende Erfolgskontrolle durch den OOWV. Der Vergleich mit nur nach den gesetzlichen Vorgaben bewirtschafteten Flächen zeigt, dass es durch die Kooperationsmaßnahmen gelingen kann, den Reststickstoffgehalt im Boden nach der Ernte teilweise deutlich zu senken. Damit sinkt der Nitratgehalt im Sickerwasser und somit auch der Nährstoffeintrag ins Grundwasser.

„Es ist ein Erfolg, dass wir diese Kooperation fortsetzen können und die Mittel für den Trinkwasserschutz weiter fließen“, sagt Karsten Specht, OOWV-Geschäftsführer. 2,48 Millionen Euro an Landesmitteln stehen über den NLWKN pro Jahr zur Verfügung. Einen Wermutstropfen gibt es aus Sicht von OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht aber auch: Von den über 14 Millionen Euro Wasserentnahmeentgelt, die von den Kunden einbehalten und an das Land abgeführt wurden, fließt mit den 2,48 Millionen Euro nur ein kleiner Teil in den vorsorgenden Trinkwasserschutz zurück. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern fordert der OOWV daher eine Zweckbindung und eine deutliche Steigerung der Finanzhilfen des Landes, um Maßnahmen zum Verzicht von Pflanzenschutzmitteln bezahlen zu können und die Akzeptanz unter den Landwirten zu steigern. „Nur mit einem angemessenen Budget können wir diese erfolgreichen Trinkwasserschutz-Kooperationen, die wichtige Säulen im Trinkwasserschutzkonzept des OOWV und im Gewässerschutz allgemein sind, für die Zukunft sichern“, bekräftigt Specht.

Die Landwirte verpflichten sich im gemeinsamen Schutzkonzept zu konkreten Maßnahmen für einen besseren Grundwasserschutz. Dazu zählen die dauerhafte Begrünung von Flächen mit Zwischenfrüchten, die Stickstoff binden, oder die verminderte Nährstoffzufuhr beim Maisanbau.