Das Zurückdrängen von Gehölzen dient der Förderung und Verbesserung der Moorflächen. Fotos: Gebert-Fischer

Die aktuellen Arbeiten zur Wiederherstellung der Moorheiden im Goldenstedter Moor erfolgen auf einer Fläche von knapp 70 Hektar. Gefördert wird das Projekt mit 300.000 Euro von der EU.

sgf Goldenstedt. Für das Naturerbe im Landkreis ist es von großer Bedeutung, die geschützten Moore weiter zu entwickeln – auf diese Tatsache verwies Landrat Tobias Gerdesmeyer kurz vor Weihnachten anlässlich der Präsentation der Arbeiten im Goldenstedter Moor.

Im Detail wurde das Projekt von Holger Schürstedt (Amt für Umwelt und Tiefbau Vechta) erläutert. Aber worum geht es genau: Moorflächen dienen dem Klimaschutz, weil Kohlenstoff in den Mooren eingelagert wird und dort verbleibt. Diese Erkenntnisse sind in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Entwickelt wurden dafür auch Richtlinien in so genannten Natura 2000-Gebieten, damit Biotope durch geeignete Maßnahmen verbessert werden.

Wie die Moorheiden erhalten, gefördert und gesichert werden sollen? Durch das Zurückdrängen von Gehölzen wie Birken und Kiefern (Entkusselung) sowie Mulcharbeiten und dem Verschließen von Entwässerungsgräben. Für diesen Zweck werden aktuell rund 640 Hektar und somit circa zehn Prozent der Gesamtfläche der hiesigen Moore bearbeitet. Durch die Maßnahmen wird einerseits der Verbuschung und andererseits der Entwässerung entgegengewirkt, um die Moorheideflächen als Offenlandbiotope mit einem lebensraumtypischen Arteninventar wieder herzustellen. Abholzungsmaßnahmen sind also kein „Frevel an der Natur“, sondern dienen dazu, den Lebensraum der teilweise selten gewordenen Heidepflanzen zu erhalten.

Unterstützt wird das Projekt vom Naturschutzring Dümmer. Vor Ort sind Frank Apffelstaedt und Dorothee Wibbing tätig, die alle Arbeiten mit dem Lohnunternehmen Lehnhoff koordinieren. Beide betonten, wie gut das Projekt im Zeitplan sei und dass die Flächen im Vorher-Nachher-Vergleich angeschaut werden können. „Es ist eine Wahnsinnsarbeit. Teilweise bleiben Einzelbäume bestehen. Aber die Arbeiten können nicht nur maschinell, sondern in aufwändiger Handarbeit erledigt werden“, resümmieren alle Beteiligten und freuen sich über den Erfolg der Revitalisierung. Vorausgegangen war, dass die 60 Eigentümer der Parzellen mit den Maßnahmen einverstanden waren.

Die Projektlaufzeit erstreckt sich bis Ende 2024. Bei der Fördersumme handelt es sich um rund 300.000 Euro, die komplett von der EU übernommen wird.

 

Landrat Tobias Gerdesmeier (links) und Holger Schülstedt vom Amt für Umwelt und Tiefbau Vechta begutachten gemeinsam mit Dorothee Wibbing (hintere Reihe) und Frank Apffelstaedt vom Naturschutzring Dümmer die Flora auf den Moorflächen.