Notwendig: Mit umfangreichen Arbeiten wird die Kläranlage Lindern modernisiert Foto: Matthias Wittschieben/OOWV

Grund für die Preiserhöhung sind notwendige Investitionen in die Infrastruktur. Auch die Schmutzwasserentsorgung wird in einigen Kommunen teurer.

Kreis Cloppenburg. Um die Wasserversorgung zuverlässig sicherzustellen, investiert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) umfangreich in die Infrastruktur. Nach 77 Millionen Euro in diesem Jahr sind 2024 Ausgaben in Höhe von 82 Millionen Euro erforderlich. Das geht aus dem Wirtschaftsplan für die Wasserversorgung hervor, den die Verbandsversammlung jetzt verabschiedet hat. Dieser Betrag steigt derzeit von Jahr zu Jahr – 2022 waren es noch 52,5 Millionen Euro.

Das hat Auswirkungen auf den Wasserpreis: Ein dreiköpfiger Haushalt zahlt im Gebiet des OOWV ab dem 1. Januar 2024 durchschnittlich pro Jahr 50,34 Euro mehr für die Versorgung.

Für den Landkreis Cloppenburg bedeutet dies eine Erhöhung des Wasserpreises von derzeit 1,18 Euro auf 1,41 Euro pro Kubikmeter und des monatlichen Grundpreises von 6,08 Euro auf 7,63 Euro.

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht bezeichnete die Erhöhung als „unausweichlich“. Auch den OOWV treffe die hohe Inflation mit ihren Folgen, beispielsweise deutlich höhere Baukosten und signifikant gestiegene Zinskosten, spürbar. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts agiere und investiere der OOWV im Interesse der Allgemeinheit. „Wir arbeiten kostendeckend und sind verpflichtet, Preise je nach Entwicklung anzupassen“, stellte der Geschäftsführer klar. Dazu zähle auch die Erhöhung der Wasserentnahmegebühr durch das Land Niedersachsen um zwei Cent auf 17 Cent pro Kubikmeter ab 2024.

OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy ging auf die laufenden oder bevorstehenden enormen Investitionen im Bereich der Wasserinfrastruktur ein. Erstens müsse OOWV in großem Stil in jahrzehntealte Netze und Anlagen investieren, dazu gehört unter anderem die Modernisierung der Kläranlage in Lindern. Zweitens käme als neue Herausforderung dazu, die Wasserversorgung klimasicher aufzustellen. Hierzu zählt auch der Neubau des Speicherpumpwerks Kneheim für insgesamt rund 16 Millionen Euro.

Auch bei den Schmutzwassergebühren gibt es Änderungen. Im Landkreis Cloppenburg ist der OOWV in neun Kommunen für die Schmutzwasserentsorgung zuständig. In sieben dieser Kommunen ändern sich die Gebühren ab 2024 wie folgt:

• Eine Senkung der Schmutzwassergebühren gibt es in zwei Gemeinden. In Cappeln sinken die Kosten um 0,75 Euro auf 3,12 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser. Im Saterland sinkt der Kubikmeterpreis für die Schmutzwasserentsorgung um 0,19 Euro auf 2,50 Euro.

• Gleichbleibend sind die Schmutzwassergebühren in der Gemeinde Lastrup (3,37 Euro je Kubikmeter) und im Bereich des Zweckverbands Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre (4,18 Euro je Kubikmeter).

• Einen Anstieg der Schmutzwassergebühren verzeichnen fünf Kommunen. In Barßel steigen die Kosten um 0,44 Euro auf 3,17 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser. Einen Anstieg um 0,37 Euro auf 3,54 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser verzeichnet Bösel. In Essen fallen pro Kubikmeter Schmutzwasser künftig 0,33 Euro mehr und damit 2,38 Euro an. Der Schmutzwasserpreis in Lindern klettert um 1,43 Euro auf 4,03 Euro je Kubikmeter. Die Kosten für die Abwasserentsorgung in Molbergen steigen um 0,17 Euro auf 2,73 Euro pro Kubikmeter.