Demonstration für Kinderrechte: Bürgermeister Kristian Kater ermutigte die Kinder, ihre Stimme zu erheben. Foto: Kläne

Die Overbergschule in Vechta engagiert sich regelmäßig am „Red Hand Day“ für Kinderrechte. In diesem organisierte sie erstmals einen Demonstrationszug durch die Innenstadt.

Vechta. Anlässlich des „Red Hand Days“, der sich gegen den Einsatz von Kindersoldaten richtet, haben die Kinder der Overbergschule Vechta vor dem Rathaus lautstark für Kinderrechte demonstriert. „Keine Kinder in den Krieg! Stopp! So geht das nicht weiter“, riefen die Grundschüler minutenlang ohne Pause. Zuvor waren sie mit Schildern und Plakaten durch die Innenstadt gezogen. Viele hielten selbst gebastelte rote Hände in die Luft – das Symbol für den Protest gegen den Einsatz von Kindersoldaten.

Die Grundschüler hatten ihren Protestzug vom Schulhof bis zum Rathaus lange vorbereitet, berichtete Schulleiterin Kerstin Dieker. Seit Jahren startet die Overbergschule zum „Red Hand Day“ Aktionen. Das habe den Kindern irgendwann nicht mehr gereicht, sagte Kerstin Dieker. Sie hätten sich mit einer Demonstration mehr Aufmerksamkeit verschaffen wollen.

Die Schule hatte die Demonstration offiziell bei der Stadt Vechta angemeldet. Die Polizei sicherte sie ab. Bürgermeister Kristian Kater war beeindruckt vom Engagement und der Leidenschaft der Kinder. „Ihr seid aufgefallen und habt heute in Vechta laut darauf aufmerksam gemacht, dass Kinderrechte gewahrt werden müssen“, sagte er bei der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus. „Man muss dafür aufstehen und seine Stimme erheben. Seid weiterhin so engagiert!“

Die Kinder überreichten dem Bürgermeister einen politischen Präsentkorb mit Forderungen an die Politik. Sie machten darauf aufmerksam, dass gleich mehrere Kinderrechte missachtet werden, wenn Kinder in den Krieg und in bewaffnete Konflikte geschickt werden. Kinder hätten zum Beispiel das Recht, gewaltfrei aufzuwachsen, zur Schule gehen und ihre Meinung sagen zu dürfen. „Wir wollen dazu beitragen, dass kein Kind auf der Welt dazu gezwungen wird, in den Krieg zu ziehen“, betonte Kater und versprach, die Forderungen an die Bundespolitik in Berlin weiterzugeben.

Die intensive Auseinandersetzung mit Kinderrechten ist seit Jahren fest im Schulleben an der Overbergstraße verankert. Seit 2023 darf sich die Overbergschule sogar offiziell Kinderrechteschule nennen. Dieses Zertifikat erhielt sie vom internationalen Kinderhilfswerk Unicef, nachdem sie ein mehrstufiges Programm absolviert hatte.