Gehen die Einzelheiten der Stabsübung durch: Andrej Turan (HCT Stabsschulung), Dezernentin Anne Tapken und Landrat Johann Wimberg (v.l.). Foto: Sascha Rühl

Cloppenburg.
Eisige Minusgrade, riesige Schneeverwehungen und Wind haben im Landkreis Cloppenburg in dieser Woche für Strom- und Heizungsausfälle, verstopfte Straßen und ein Chaos auf dem Autobahndreieck gesorgt – aber zum Glück nur simuliert, als Teil einer groß angelegten Übung des Katastrophenschutzstabs des Landkreises Cloppenburg.

In diesem Planspiel wurden zusammen mit der Technischen Einsatzleitung der Kreisfeuerwehr, dutzenden Fachberatern von Polizei, Feuerwehr, DLRG, DRK, Psychosozialer Notfallversorgung, THW sowie dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr etliche Szenarien durchgespielt, die im schlimmsten Fall zu bewältigen sein könnten.
So galt es, Lösungen zu finden, wie man eine Stadt ohne funktionierende Telekommunikation mit Informationen versorgt, wie man Wärmehallen für Haushalte ohne funktionierende Gasversorgung einrichtet und bekannt macht oder wie man groß angelegte Evakuierungen durchführt.

Auch wenn viel improvisiert werden musste, da Katastrophenlagen stets unerwartete und unberechenbare Situationen mit sich bringen, gibt es in der Stabsarbeit grundsätzliche Abläufe, Verfahren und Besonderheiten, die in der Krise sitzen müssen. Daher übten an zwei Tagen zwei Schichten des Stabs – im Ernstfall soll mit drei Schichten rund um die Uhr bei voller Personalstärke gearbeitet werden können.

Rund 20 Stabsmitglieder, zwölf Fachberater, zehn Personen der Technischen Einsatzleitung und acht Personen, die die Außenwelt simulierten, arbeiteten pro Tag mit, um das Szenario zum Leben zu erfüllen. Zum Abschluss gab es Lob und Anerkennung der Experten für die schrittweise Bewältigung der besonderen Übungslage, aber auch eine detaillierte Manöverkritik, durch die erst Lerneffekte möglich werden.

„Nach der Übung ist vor der Übung“, resümierte Landrat Johann Wimberg abschließend, nachdem sich die simulierten Temperaturen rund ums Kreishaus plötzlich von minus zehn auf plus sieben normalisiert hatten.